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Exoplaneten: Der Gasplanet mit dem kürzesten Jahr

Dieser Heiße Jupiter kreist am Rande der Zerstörung - viel enger darf seine Umlaufbahn nicht werden, dann wird er von seinem Stern zerrissen.
Die obligatorische künstlerische Darstellung eines Gasplaneten, der sehr eng um einen Stern kreist.

Der Planet NGTS-10b umkreist sein Zentralgestirn in nur etwa 18 Stunden. Das ist zwar nicht die kürzeste jemals gemessene Umlaufzeit, aber vermutlich nah am Limit für einen Gasplaneten. Das berichtet eine Arbeitsgruppe um James McCormac von der University of Warwick auf der Basis von Daten des Next Generation Transit Survey (NGTS), einer Gruppe automatischer Teleskope am ESO. Wie das Team in den »Monthly Notices of the Royal Astronomical Society« schreibt, hat der Begleiter etwas mehr als die doppelte Masse des Jupiters und dessen 1,2-fachen Radius. Insbesondere kreist der Planet nach Ansicht seiner Entdecker haarscharf am Rand der Zerstörung: Seine Umlaufbahn liegt nur knapp außerhalb des Roche-Limits, jener Grenze, an dem die Gezeitenkraft des Sterns den Planeten zerstört.

Lediglich das 1,46-fache des Roche-Radius – etwa den doppelten Sterndurchmesser – misst die Umlaufbahn, und das wird nach Angaben der Arbeitsgruppe um McCormac schon bald messbare Konsequenzen haben. Um etwa sieben Sekunden werde die Umlaufzeit im nächsten Jahrzehnt kürzer werden, nimmt man eine für ein solches System plausible Gezeitenreibung an, berichtet das Team. Das klingt nach einer ganzen Menge in so kurzer Zeit, aber tatsächlich dauert es wohl noch etwa 38 Millionen Jahre, bis den Planeten sein Schicksal ereilt und seine Gashülle von seinem Stern zerrissen wird. Diese Form der Zerstörung ist auch der Grund, warum ein solcher Heißer Jupiter nie das kürzeste Jahr aller bekannter Exoplaneten haben kann: Gesteinsplaneten sind schlicht stabiler und haben einen viel geringeren Roche-Radius. Der Exoplanet mit der derzeit kürzesten Umlaufdauer überhaupt ist K2-137 b. Er benötigt 4,3 Stunden für eine Sternumrundung.

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