Unbekannte Tierwelt: Der Krake mit den sieben versteckten Armen (im Video)
Kopffüßerforscher machen mit einem hübschen Video darauf aufmerksam, wie wenig man doch eigentlich über die intelligenten achtbeinigen Weichtiere weiß. Das beginnt schon mit dem von ihnen im Labor gefilmten Kraken, der zur fragwürdigen Artengruppe der "gestreiften größeren Pazifik-Oktopusse" ("larger Pacific striped octopus", LPSO) zählt: Diese Faunenschublade war 1977 von einem Meeresbiologen aus Panama geöffnet worden, seitdem aber konnten die auffällig gemusterten Vertreter nicht als echte Art bestätigt werden, weswegen sie auch noch keinen ordentlichen Speziesnamen verliehen bekamen. Jedenfalls benehmen sie sich deutlich anders als etwa ihr kleinerer naher Verwandter Octopus chierchiae: Die "LPSO"-Kraken sind zum Beispiel untypisch soziale Wesen, die schon in Gemeinschaften von rund 40 Exemplaren von Meeresbiologen beim Herumtollen auf dem Meeresboden erwischt wurden. Und nicht nur das, wie das Video nun belegt; denn auch ein einzelner Krake macht hier, was sonst keiner tut: sieben Arme am Rücken anlegen und mit nur einer seiner acht Extremitäten nach Beute stochern.
Die Untersuchungen von 26 gefangenen Exemplaren legen nahe, dass der gekauert lauernde Krake tatsächlich routinemäßig nur einen Arm ausstreckt, um zunächst Beute von der Seite anzutippen oder aufzustören – um sie sodann in die versteckten, aber fangbereiten Restarme zu treiben, beschreibt Roy Caldwell von der University of California in Berkeley den Vorgang. Man habe eben wenig Ahnung von Kraken, so der Forscher weiter – was schon daran liege, dass Verhaltensbeobachtungen nur an sehr wenigen Exemplaren der 300 verschiedenen Arten durchgeführt wurden. Dabei komme immer wieder allerlei Spektakuläres heraus – vor Überraschungen ist man bei diesen Tieren kaum je sicher.
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