News: Der Selbstmord der Krebszellen
Wenn solche Zellen einer schwachen Dosis (25 micromolar) von Substanzen ausgesetzt wurden, die Radikale produzieren, dann verübten etwa 20 Prozent „Selbstmord“. Nähere Untersuchungen zeigten, daß in der Zellinie Caco-2 das p53-Gen – ein wichtiges Gen bei der Selbstvernichtung von Zellen – geschädigt ist. Aber auch ungeschädigte Zellen, die nur wenig durch die Radikale angegriffen wurden, vernichteten sich selbst. Diese Zellen waren durch einen stark gesenkten Glutathion-Spiegel gekennzeichnet. Glutathion übt eine Schutzfunktion gegen Radikale aus.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, daß das Gleichgewicht zwischen Phosphorylierung und Dephosphorylierung der Proteine gestört ist, die an der Zellteilung beteiligt sind. Nach ihrer Meinung verschiebt es sich in Richtung der Phosphorylierung. Es ist möglich, daß die Einwirkung der Radikale die Zellen dazu zwingt, sich zu einem Zeitpunkt zu teilen, zu dem sie noch nicht dafür bereit sind. Eine verfrühte Teilung unterbricht den weiteren Zellstoffwechsel und führt zur Selbstzerstörung.
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