Ergonomisches Joggen: Der Sinn des Armschwingens beim Laufen
Läufern wird meist früh beigebracht, dass der richtige Armeinsatz beim Joggen viel wichtiger ist als von Laien angenommen. Fundierte wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema haben Christopher Arellano und Rodger Kram aber vermisst. Um hier Abhilfe zu schaffen, haben sie nun nachgemessen, wieviel Energie es bringt oder kostet, die Arme mehr oder weniger aktiv oder gar nicht zu bewegen Das Ergebnis war so erwartbar wie eindeutigt: Ordentlich armschwingende Läufer brauchen insgesamt weniger Energie zum Vorwärtskommen. Außerdem halten sie deutlich besser die Balance.
Wer keine Angst vorm Hinfallen hat, kann – wie die Messung ergab – auf seiner Hausstrecke mehr Kalorien verbrennen als bisher, wenn er schnell wie immer, aber mit hinter dem Kopf verschränkten Armen läuft. Zumindest verbrauchten die 13 von Arellano und Kram auf dem Laufband analysierten Amateursportler deutlich mehr Sauerstoff, wenn sie zur unnatürlichen Laufhaltung gezwungen wurden. Auch mit vor oder hinter dem Körper verschränkten Armen läuft es sich anstrengender, freuen sich die Forscher herausgefunden zu haben: Der Nettoenergieverbrauch stieg dabei um 3 respektive 9 Prozent.
Tatsächlich resultiert der steigende Verbrauch aus den Kompensationsbewegungen die nötig werden, die Balance zu halten, wie weitere sportphysiologische Analysen belegen: Die zwangsweise gehandikapten Läufer bewegen instinktiv beide Schultern mit höheren Amplituden und rotieren stärker im Beckenbereich, um die aus den Beinbewegungen resultierende Winkelbeschleunigung des Körpers auszugleichen. Eben das koste deutlich mehr Energie als ein kräftiger Armeinsatz, so die Forscher.
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