Ornithologie: Der späte Vogel kriegt die Frau
Den größten Erfolg bei der Partnersuche haben unvermählte Nachtigallmännchen (Luscinia megarhynchos), die um Mitternacht lautstark singen. Geht es hingegen darum, ein Revier zu besetzen oder zu verteidigen, müssen sie sich vor allem in der Morgendämmerung bemerkbar machen, meinen Biologen um Tobias Roth von der Universität Basel.
Dieses Bewegungsprofil unterschied sich vollkommen von jenem der Männchen, die erst ein bis zwei Stunden vor Anbruch der Morgendämmerung unterwegs waren. Roth und seine Kollegen begründen dies mit den unterschiedlichen Gesangsabsichten: Nachtigallhähne, die noch eine Partnerin suchen, sängen am intensivsten um Mitternacht. Im Gegensatz dazu zwitschern bereits verpaarte Tiere nicht mehr. Die Weibchen können auf diese Weise leicht ausfindig machen, wo sie noch gesucht werden. Zum Tagesanbruch pfeifen dann alle Männchen, die ein Revier besitzen, um ihren Anspruch darauf kenntlich zu machen – ein deutliches Signal für territoriumslose Hähne, wo sie sich noch niederlassen können und wo nicht.
Nächtliches Singen ist ein seltenes Merkmal bei europäischen Sperlingsvögeln, zu denen die Nachtigall zählt. Da Letztere in der Dunkelheit zieht, liege es aber nahe, dass aus dem Winterquartier zurückgekehrte Männchen dann pfeifen, wenn die Weibchen unterwegs sind, so die Ornithologen. Ein kräftiges Schmettern zu nächtlicher Stunde deutet zudem die hohe Qualität der Sänger an: Vor allem die Männchen, die zu Beginn der Brutsaison schon früh in der Nacht zu pfeifen begannen und dann um Mitternacht richtig aufdrehten, waren später verpaart. (dl)
Um zu überprüfen, wie der Zeitpunkt des Gesangs den Paarungserfolg beeinflusst, gingen die Forscher relativ brachial vor: Kurz nachdem sich die Weibchen in einem Teil des Untersuchungsgebiets vermählt hatten, fing Roths Team diese ein und verfrachtete sie 70 Kilometer weiter, wo sie dann mit kleinen Sendern bestückt freigelassen wurden. Das per Telemetrie gewonnene Bewegungsprofil offenbarte, dass sich die zwangsgetrennten Weibchen tagsüber kaum bewegten. Nach Mitternacht wurden sie dagegen sehr aktiv und klapperten auf ihrer Reise verschiedene Reviere singender Männchen ab, wobei sich fünf der zehn untersuchten Tiere neu verpaarten – drei weitere kehrten ins Fanggebiet zurück, zwei blieben verschollen.
Dieses Bewegungsprofil unterschied sich vollkommen von jenem der Männchen, die erst ein bis zwei Stunden vor Anbruch der Morgendämmerung unterwegs waren. Roth und seine Kollegen begründen dies mit den unterschiedlichen Gesangsabsichten: Nachtigallhähne, die noch eine Partnerin suchen, sängen am intensivsten um Mitternacht. Im Gegensatz dazu zwitschern bereits verpaarte Tiere nicht mehr. Die Weibchen können auf diese Weise leicht ausfindig machen, wo sie noch gesucht werden. Zum Tagesanbruch pfeifen dann alle Männchen, die ein Revier besitzen, um ihren Anspruch darauf kenntlich zu machen – ein deutliches Signal für territoriumslose Hähne, wo sie sich noch niederlassen können und wo nicht.
Nächtliches Singen ist ein seltenes Merkmal bei europäischen Sperlingsvögeln, zu denen die Nachtigall zählt. Da Letztere in der Dunkelheit zieht, liege es aber nahe, dass aus dem Winterquartier zurückgekehrte Männchen dann pfeifen, wenn die Weibchen unterwegs sind, so die Ornithologen. Ein kräftiges Schmettern zu nächtlicher Stunde deutet zudem die hohe Qualität der Sänger an: Vor allem die Männchen, die zu Beginn der Brutsaison schon früh in der Nacht zu pfeifen begannen und dann um Mitternacht richtig aufdrehten, waren später verpaart. (dl)
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