News: Der Traum bleibt ein Traum
Paititi, wie die Ureinwohner der Anden jenen Ort nannten, war seinerzeit offenbar gar nicht so unbekannt, denn in der Sammlung Peruana Historia des Archivum Romanum Societatis Iesu fand sich die Geschichte von Pater Andrea Lopez, der Ende des 16. Jahrhunderts zusammen mit anderen Missionaren nach Paititi kam. In seinem Bericht beschreibt er "eine überaus wohlhabende Stadt verziert mit Gold, Silber und Edelsteinen".
Der italienische Archäologe Mario Polia, der an der Pontificia Universidad Católica del Perú in Lima lehrt, hatte die Schrift gefunden, in der der Mönch dem Papst Bericht erstattet. Demnach bat er im Namen der Mönche der Societatis Iesu um die Erlaubnis, die Menschen Paititis zum rechten Glauben zu bekehren.
Polia nimmt an, dass die Furcht vor Goldrausch und Massenhysterie der Grund war, warum der Vatikan die Lage Paititis niemals preisgab. Und so scheint es immerhin, als habe es den Ort voller Schätze, den die Spanier El Dorado nannten, tatsächlich gegeben. Gefunden ist er deshalb aber noch nicht.
Unzählige Glücksritter haben sich bereits in die Anden aufgemacht, gerade in diesen Tagen bricht der technisch bestens ausgerüstete polnische Abenteurer Jacek Palkiewicz zu einer Expedition zum Madre-de-Dios-Fluss auf. Nach eigenen Angaben hat er bereits einen Wasserfall und einen See entdeckt - Hinweise, die der Legende nach an den legendären Ort führen sollen.
Unterdessen bleibt Mario Polia skeptisch. Wenngleich er sicher ist, dass Paititi tatsächlich existierte, in jener Region sei der Ort wohl nicht zu finden. Brian Bauer von der University of Illinois in Chicago hält von dem Trubel ebenfalls nicht viel. Es zeige sich nur, dass der Traum, die versunkene Stadt aus Gold zu finden, heute noch genauso lebendig ist wie vor 300 Jahren.
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