Direkt zum Inhalt

News: Der Tschad-See verschwindet

Klimaveränderungen und ein erhöhter Wasserverbrauch der Landwirtschaft sind die wichtigsten Ursachen für die Schrumpfung des westafrikanischen Tschad-Sees. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of Wisconsin-Madison, die Michael Coe und Jonathan Foley in Zusammenarbeit mit der NASA erstellt haben. Der Tschad-See, der einst zu den größten und wichtigsten Trinkwasserreservoiren des Kontinents gehörte, hat sich in den letzten 30 Jahren dramatisch verkleinert. Seine Fläche schrumpfte seit 1963 auf ein Zwanzigstel zusammen. Damals betrug die Fläche noch 25 000 Quadratkilometer.

Die Wissenschaftler simulierten in einem Biosphärenmodell den Austausch von Energie, Wasser und Kohlendioxid zwischen Vegetation, Boden und Atmosphäre seit 1953. Demnach ging die Oberfläche des Sees zwischen 1966 und 1975 um 30 Prozent aufgrund abnehmender Niederschläge zurück. Die Wasserentnahme durch die Landwirtschaft trug damals nur um fünf Prozent zum Rückgang bei. Zwischen 1983 und 1994 vervierfachte sich jedoch der Bedarf durch Bewässerungsmaßnahmen, sodass sich die Fläche des Sees halbierte. Da der Tschad-See weniger als sieben Meter tief ist, veränderte sich seine Oberfläche schon immer sehr stark. Die Wissenschaftler befürchten jedoch, dass durch zunehmende Trockenheit der Wasserbedarf der Landwirtschaft weiter ansteigt und damit das Verschwinden des Sees beschleunigt.

  • Quellen
NASA Goddard Space Flight Center
Journal of Geophysical Research (2001)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.