Beobachtungstipp: Der Überraschungskomet Iwamoto fürs Fernglas
Am 20. Dezember 2018 entdeckte der japanische Amateurastronom Masayuki Iwamoto einen Kometen auf Aufnahmen, die er zwei Tage zuvor angefertigt hatte. Schnell wurde klar, dass der sich rasch bewegende Himmelskörper im Februar der Erde recht nahe kommen und dadurch eine ansehnliche Helligkeit erreichen wird. Die Beobachtungsbedingungen von Mitteleuropa aus sind günstig.
Gerade bei neu entdeckten Kometen ist eine Helligkeitsprognose mit Unsicherheiten behaftet. Erfahrene Beobachter können ihn aber bereits von einem dunklen Standort aus mit einem Fernglas sehen. In den nächsten Tagen steigt seine Helligkeit noch weiter an; seine Maximalhelligkeit von etwa 6,5 mag erreicht er um den 12. Februar, wenn er der Erde auf 0,3 Astronomische Einheiten (30 Prozent des mittleren Abstands Erde–Sonne) nahe kommt. Für eine Sichtbarkeit mit dem bloßen Auge reicht dies nicht, mit einem Fernglas dürfte er aber leicht aufzufinden sein.
Nach dem 15. Februar beginnt das Licht des Mondes zu stören, und im März ist Iwamoto schon wieder viel lichtschwächer. Wegen der dichten Annäherung an die Erde zieht der Komet ziemlich rasch über den Himmel. Die Bewegung vor dem Sternenhintergrund ist schon innerhalb weniger Minuten wahrzunehmen. Der Schweifstern steht derzeit im westlichen Teil des Sternbilds Jungfrau, das gegen Mitternacht im Osten aufgeht, und wird bis zum 15. Februar am Stern Regulus vorbei in das Sternbild Krebs wandern. Dadurch ist er dann bereits am Abendhimmel mit dem Fernglas aufzuspüren.
Ich habe den Kometen am 6. Februar morgens mit einem 7x50-Fernglas beobachtet. Der Komet ist 15 Bogenminuten groß, das entspricht dem halben Durchmesser des Vollmondes. Die Flächenhelligkeit ist nicht sehr hoch – das ist bei erdnahen Kometen oft der Fall. Von einem dunklen, ländlichen Standort aus war er jedoch auf den ersten Blick zu erkennen. Breitband-Nebelfilter oder Swan-Band-Kometenfilter lassen ihn deutlicher hervortreten, da er sehr gasreich ist.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.