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News: Der unsichtbare Fluch der Pharaonen

Pyramidenforscher leben gefährlich: Geheimgänge, unterirdische Labyrinthe und verborgene Fallen drohen den Neugierigen. Hinzu kommen unerwartete Gesundheitsgefahren. So starben einige Ägyptenforscher Jahre nach ihren Reisen unter unklaren Umständen, um ihren Tod ranken sich so manche Spekulationen. Waren tödliche Pilze der 'Fluch des Tut-Ench-Amun'? Doch der Pharao hinterließ seiner Nachwelt noch eine weitere Gefahr: Wissenschaftler haben in mehreren Pyramiden deutlich erhöhte Konzentrationen des radioaktiven Gases Radon gemessen.
In drei von sieben historischen Bauwerken entdeckten Jaime Bigu von der University of Sudbury in Ontario und Wissenschaftler von der ägyptischen Atomic Energy Authority potentiell gesundheitsgefährdende Konzentrationen des radioaktiven Gases Radon. Den höchsten Wert von 5809 Becquerel pro Kubikmeter Luft ermittelten sie in der Sakhm Khat-Pyramide in Sakkara südlich von Kairo. Ein Becquerel bedeutet einen zerfallenen Atomkern pro Sekunde. In den Abbis Tunnels ganz in der Nähe kletterten die Gehalte immer noch auf Werte von 1202 Becquerel pro Kubikmeter und im Serapeum-Grab auf 816 Becquerel pro Kubikmeter.

Radon entsteht beim Zerfall von Uran im Boden und in den Steinen, die zum Bau verwendet wurden. Hohe Radonwerte erhöhen das Risiko von Lungenkrebs. Daher empfiehlt das britische National Radiological Protection Board, bei Radonkonzentrationen von mehr als 200 Becquerel pro Kubikmeter in Häusern Ventilatoren einzubauen, um das Gas zu verteilen.

Auch Bigu empfiehlt im Journal of Environmental Radioactivity in den drei Besichtigungsstätten die Belüftung zu verbessern. Die Führer dort arbeiteten etwa vier Stunden am Tag im Inneren der Bauwerke. Wenn sich diese Zeit verdoppelt, überschreiten sie den internationalen Grenzwert für Arbeiter von zwanzig Millisievert pro Jahr.

Für Besucher besteht dagegen keine Gefahr. Doch als die ersten Forscher in die Pyramiden einstiegen, waren die Radonkonzentrationen wahrscheinlich deutlich höher. Murdoch Baxter vom Journal of Environmental Radioactivity zweifelt zwar daran, daß sich dahinter der 'Fluch des Tut-Ench-Amun' verbirgt – aber gesund war es für die Forscher mit Sicherheit nicht.

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