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Lasker-Award für Heidelberger Forscher: Der virenfreie Virenzoo

Für ein Modell der Hepatitis-C-Infektion erhält Ralf F.W. Bartenschlager den Lasker-DeBakey Clinical Medical Research Award 2016.
Symbolbild mit Tabletten und Spritzen und einem Zettel, auf dem "Hepatitis C Virus" steht.

Für die Entwicklung eines virenfreien Modellsystems der Hepatitis-C-Infektion erhielt Ralf Bartenschlager von der Universität Heidelberg zusammen mit seinen Kollegen Charles Rice und Michael Sofia den Lasker-DeBakey Clinical Medical Research Award 2016 der US-amerikanischen Lasker Foundation. Bartenschlager und Rice konstruierten eine Virus-RNA, die sich in Leberzellen vermehrt wie der normale Erreger, aber keine Viruspartikel bildet. Der Durchbruch gelang, als der deutsche Virologe das Genom des Erregers mit einem Resistenzgen gegen ein Biozid kombinierte, das die Wirtszellen der Viren tötet. Auf diese Weise gelang es ihm, jene Zellen aufzuspüren, in denen sich der Erreger vermehrt. Mit Hilfe des von Bartenschlager und Rice entwickelten Systems konstruierte und testete Michael Sofia hocheffektive Medikamente gegen das Virus.

Hepatitis C ist die Ursache für chronische Leberentzündungen bei bis zu 170 Millionen Menschen weltweit, etwa 350 000 Todesopfer gehen jährlich auf das Konto der Krankheit. Der Erreger ist höchst ansteckend und deswegen im Labor nur schwer zu handhaben. Die Lösung dieses Problems ist ein Modellsystem, das die Vermehrung des Virus in der Zelle nachstellt, in dem sich aber keine Viruspartikel bilden. Das Modell von Bartenschlager und Rice leistet das und bietet damit die Möglichkeit, antivirale Strategien im großen Stil zu erproben. Auf der Basis dieser Entdeckung entstanden die so genannten Nucleosid-Analoga wie der Wirkstoff Sofosbuvir, die die Vermehrung des Viruserbguts gezielt unterbinden.

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