Ökologie: Der Wolf als Gärtner
In Nordamerika fressen Elche Pflanzen und Wölfe Elche. Beeinflussen Wölfe also die Pflanzenwelt? Dieser Frage gingen Biologen um Joseph Bump von der Michigan Technological University nach. Dazu untersuchten sie das Ökosystem des Isle Royale National Park im Oberen See in Nordamerika.
Für dieses Gebiet existiert eine 50-jährige Aufzeichnung von mehr als 3600 toten Elchen. Die Forscher maßen die Stickstoff-, Phosphor- und Kalium-Konzentration im Erdreich um die von Wölfen gerissenen Kadaver. Außerdem analysierten sie die Mikroorganismen und Pilze im Boden sowie die Blätter dort wachsender Pflanzen.
Die Untersuchungen ergaben, dass im Umkreis der Kadaver das Erdreich doppelt bis siebenmal soviel Stickstoff, Kalium und Phosphor enthält wie anderswo. Außerdem fanden sich durchschnittlich 38 Prozent mehr Fettsäuren von Bakterien und Pilzen, was auf deren verstärktes Wachstum schließen lässt. In den Blättern der Pflanzen war Stickstoff um 25 bis 47 Prozent angereichert. Da große Pflanzenfresser wie die Elche stickstoffreiche Nahrung bevorzugen, werden sie somit zu Futterplätzen hingezogen, an denen einst Beutereste verwest sind. Ihre Ausscheidungen wirken dann als zusätzlicher Dünger.
Insgesamt reicht der Einfluss des Wolfs also viel weiter, als man zunächst meinen würde. Indem die Raubtiere Elche erlegen, bewahren sie nicht nur Pflanzen davor, von diesen gefressen zu werden. Sie schaffen auch Plätze ungewöhnlich großer Fruchtbarkeit, die den Elchen und damit auch wieder ihnen selbst zugute kommen.
Julia Eder
Für dieses Gebiet existiert eine 50-jährige Aufzeichnung von mehr als 3600 toten Elchen. Die Forscher maßen die Stickstoff-, Phosphor- und Kalium-Konzentration im Erdreich um die von Wölfen gerissenen Kadaver. Außerdem analysierten sie die Mikroorganismen und Pilze im Boden sowie die Blätter dort wachsender Pflanzen.
Die Untersuchungen ergaben, dass im Umkreis der Kadaver das Erdreich doppelt bis siebenmal soviel Stickstoff, Kalium und Phosphor enthält wie anderswo. Außerdem fanden sich durchschnittlich 38 Prozent mehr Fettsäuren von Bakterien und Pilzen, was auf deren verstärktes Wachstum schließen lässt. In den Blättern der Pflanzen war Stickstoff um 25 bis 47 Prozent angereichert. Da große Pflanzenfresser wie die Elche stickstoffreiche Nahrung bevorzugen, werden sie somit zu Futterplätzen hingezogen, an denen einst Beutereste verwest sind. Ihre Ausscheidungen wirken dann als zusätzlicher Dünger.
Insgesamt reicht der Einfluss des Wolfs also viel weiter, als man zunächst meinen würde. Indem die Raubtiere Elche erlegen, bewahren sie nicht nur Pflanzen davor, von diesen gefressen zu werden. Sie schaffen auch Plätze ungewöhnlich großer Fruchtbarkeit, die den Elchen und damit auch wieder ihnen selbst zugute kommen.
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