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News: Deutsche wollen mehr Schutz vor Schiffsunfällen

Das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die das Meinungsforschungsinstitut Emnid im Auftrag des WWF im März durchgeführt hat – noch vor der aktuellen Ölpest in der Ostsee – besagt, dass die Deutschen mehr Schutz vor Schiffsunfällen im Wattenmeer wollen. 89 Prozent der Bundesbürger sind dafür, dass schärfere Maßnahmen zur Vermeidung von Schiffsunfällen und Ölpest ergriffen werden sollen, auch wenn dies zusätzliche Kosten für die Hafenwirtschaft und die Allgemeinheit bedeutet. Der Anlass für die Umfrage ist eine bevorstehende Konferenz der Wattenmeerstaaten, für die der WWF weitreichende Vorschläge für einen besseren Schutz der Küste unterbreitet hat.

Jährlich gibt es rund 280 Schiffsunfälle in deutschen Küstengewässern – einige mit schlimmen Folgen für den empfindlichen Lebensraum an der Küste: Bei der Havarie des Holzfrachters Pallas 1998 waren durch den Ölaustritt im Wattenmeer über 15 000 Seevögel verendet. In der Ostsee sind jetzt über 25 000 Vögel vom Öl-Tod bedroht. Dies hätte laut Alfred Schumm vom WWF mit besseren Maßnahmen zur Schiffssicherheit verhindert werden können. So sollten nach Ansicht des WWF Schiffe mit gefährlichen Ladungen einen Lotsen an Bord haben und von Schleppern begleitet werden, die im Falle einer Havarie sofort eingreifen können. Hierfür sprachen sich auch 80 Prozent der Befragten aus.

Um den gemeinsamen Naturraum Wattenmeer zu schützen, müssten außerdem die Anrainerstaaten bei der Vorbeugung wie bei der Krisenbewältigung eng zusammenarbeiten. Dies sei heute noch nicht der Fall. 94 Prozent der Deutschen setzen sich für eine engere Zusammenarbeit der drei Staaten ein, sowie für eine gemeinsame Einsatzzentrale. Da gerade Deutschland als "Bremser" auftritt, hofft der WWF nun auf den nötigen Impuls für die Ausweisung eines gemeinsamen geschützten Meeresgebietes der drei Staaten auf der nächsten Wattenmeer-Ministerkonferenz im Oktober.

  • Quellen
World Wide Fund For Nature

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