Deutscher Wetterdienst: Oktober 2023 sehr nass und deutlich zu mild
Der Oktober 2023 war in Deutschland laut vorläufiger Bilanz des Deutschen Wetterdienstes außergewöhnlich nass. Wie der DWD am Montag in Offenbach berichtete, handelte es sich um den regenreichsten Oktober seit dem Jahr 2002 und damit seit mehr als 20 Jahren. Der Wetterdienst registrierte mit rund 100 Litern pro Quadratmeter knapp 80 Prozent mehr Niederschlag als in der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zu den Werten der Periode 1991 bis 2020 habe das Plus fast 60 Prozent betragen.
Viel Regen fiel im Norden. Im Nordseeumfeld gab es nur wenige trockene Tage, erklärte der DWD. Mit Monatsmengen von örtlich über 200 Litern pro Quadratmeter sei es dort sogar rekordverdächtig nass gewesen, heißt es in der vorläufigen Bilanz. Ab der Monatsmitte regnete es auch vermehrt in der Mitte und im Süden. Der DWD erinnerte zudem an die schwere Sturmflut an der Ostsee.
Trotz des vielen Regens herrschen nach Angaben des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung allerdings in vielen Regionen Deutschlands immer noch Dürrebedingungen. Das zeigt der Dürremonitor des Instituts mit Blick auf die Situation im Oberboden in den vergangenen 30 Tagen.
Außer einem kurzen »Kälteschock« mit leichten Nachtfrösten war der Oktober laut DWD zudem deutlich zu mild. Der Monat reiht sich ein in die fünf wärmsten Oktober seit Messbeginn im Jahr 1881. Im Mittel lag die Temperatur den Angaben zufolge bei 11,9 Grad und damit 2,9 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. In Bezug zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung plus 2,5 Grad.
Die höchsten Werte meldeten am Freitag, den 13. Oktober, die Stationen Rheinfelden und Müllheim im Oberrheingraben mit 30,1 Grad Celsius. In den Nächten vom 11. bis zum 13. gab es im Westen und in der Mitte mit Tiefsttemperaturen von 15 bis 18 Grad Werte, die nicht nur örtlich neue Rekorde markierten, sondern sonst nur im Sommerhalbjahr zu beobachten sind.
Die Sonne schien im Oktober rund 100 Stunden und erfüllte damit in etwa ihr Soll. Im verregneten Norden allerdings, vor allem an den Küsten, registrierte der DWD nur etwa 60 Stunden Sonnenschein. (dpa/jad)
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