Gesundheit: Diabetes trotz Vollkornkost
Beim Diabetes vom Typ 2 entwickelt sich eine Resistenz gegen Insulin, wodurch es seine Wirkung einbüßt. Ein Ergebnis von Ernährungsstudien lautete bisher, dass der Verzehr ballaststoffhaltiger Nahrung das Risiko für diese Form der Zuckerkrankheit senkt. Einer neuen epidemiologischen Untersuchung von Wissenschaftlern am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam zufolge gilt das jedoch nicht mehr generell, sondern trifft nur für Menschen zu, die ohnehin weniger anfällig für das Leiden sind. Bei ihnen vermindert bereits eine Scheibe Vollkornbrot am Tag das Risiko einer Erkrankung um immerhin 14 Prozent.
Pech haben jedoch Personen, bei denen ein Gen namens TCF7L2 verändert ist. Es handelt sich um eine Punktmutation, bei der an einer Stelle der DNA-Baustein Thymin statt Cytosin vorliegt. Sie macht ihre Träger, wie Mediziner seit längerem wissen, anfälliger für Diabetes vom Typ 2, weil die Insulinausschüttung verringert ist. Die neue Studie ergab nun, dass ausgerechnet bei solchen Risikopersonen eine ballaststoffreiche Ernährung keinen positiven Effekt hat.
Für die Forscher um Studienleiter Matthias B. Schulze zeigt der Befund beispielhaft, dass Ernährungsratschläge grundsätzlich stärker personalisiert und am Erbgut des Patienten ausgerichtet werden sollten. Noch ist das Zusammenspiel von genetischer Ausstattung und Ernährung allerdings kaum erforscht. Außerdem liegen nur bei ganz wenigen Menschen Informationen darüber vor, welche Risikogene sie tragen – von einer kompletten Sequenzierung des Genoms ganz zu schweigen.
Auch wenn eine vollkornreiche Ernährung für die Diabetes-Prophylaxe nicht so allgemein wirksam ist wie gedacht, bleibt sie jedoch empfehlenswert. Schließlich trägt sie auch zur Vermeidung anderer Krankheiten etwa im Herz-Kreislaufbereich bei.
Jan Hattenbach
Pech haben jedoch Personen, bei denen ein Gen namens TCF7L2 verändert ist. Es handelt sich um eine Punktmutation, bei der an einer Stelle der DNA-Baustein Thymin statt Cytosin vorliegt. Sie macht ihre Träger, wie Mediziner seit längerem wissen, anfälliger für Diabetes vom Typ 2, weil die Insulinausschüttung verringert ist. Die neue Studie ergab nun, dass ausgerechnet bei solchen Risikopersonen eine ballaststoffreiche Ernährung keinen positiven Effekt hat.
Für die Forscher um Studienleiter Matthias B. Schulze zeigt der Befund beispielhaft, dass Ernährungsratschläge grundsätzlich stärker personalisiert und am Erbgut des Patienten ausgerichtet werden sollten. Noch ist das Zusammenspiel von genetischer Ausstattung und Ernährung allerdings kaum erforscht. Außerdem liegen nur bei ganz wenigen Menschen Informationen darüber vor, welche Risikogene sie tragen – von einer kompletten Sequenzierung des Genoms ganz zu schweigen.
Auch wenn eine vollkornreiche Ernährung für die Diabetes-Prophylaxe nicht so allgemein wirksam ist wie gedacht, bleibt sie jedoch empfehlenswert. Schließlich trägt sie auch zur Vermeidung anderer Krankheiten etwa im Herz-Kreislaufbereich bei.
Jan Hattenbach
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