News: Dicke Luft
Für Giraffen gibt es gleich zwei gute Gründe zu stinken: Zum einen wirkt ihr markanter Duft betörend auf potenzielle Sexualpartner, zum anderen schützt er vor Bakterien- und Parasitenbefall - theoretisch auch den Menschen.
Zwar nicht zwei Meilen, aber immerhin noch 250 Meter soll man ausgewachsene Giraffen gegen den Wind riechen können – nicht umsonst tragen sie in Südafrika deshalb auch den Spitznamen "Stinkbullen". Derartig markante Körpergerüche sind im Tierreich keine Seltenheit, wie jeder Tierpfleger oder Hundebesitzer zu bestätigen weiß. Die Ursache dafür liegt in Substanzen, welche die Tiere – genau wie der Mensch – aus Schweiß- oder Talgdrüsen absondern und die sie vor Bakterien, Pilzen oder Parasiten schützen, also antimikrobielle Eigenschaften haben. Darüber hinaus weisen sie potenziellen Sexualpartnern den richtigen Weg.
Motiviert von der Idee, im Gestank der Tiere neue medizinisch nutzbare Wirkstoffe zu finden, machten sich William Wood und sein Kollege Paul Weldon von der Humboldt State University in Arcata an die Arbeit, die chemische Struktur jener markanten Duftstoffe in Giraffenhaaren aufzuklären. Während andere Forscher auf der Suche nach neuen Arzneistoffen ferne Tropenwälder durchkämmen, begaben sie sich dazu lediglich in den örtlichen Zoo. Dort diente ihnen eine Netzgiraffe (Giraffa camelopardelis reticulata) als Probandin, der sie kleine Haarproben an Hals und Rücken entnahmen.
Den Untersuchungen der Wissenschaftler zufolge, setzt sich das Giraffenparfum aus insgesamt elf stark riechenden Substanzen zusammen, wobei die Stoffe Indol und 3-Methylindol die Hauptbestandteile bilden – letzterer verleiht auch Fäkalien ihre charakteristische Note. Darüber hinaus weiß man, dass diese Chemikalien das Wachstum verschiedener Mikroben hemmen können: Sowohl Fußpilz als auch der Krankenhaus-Problemkeim Staphylococcus aureus geben sich ihnen geschlagen.
Die Forscher entdeckten noch weitere Stoffe, die teils gegen Pilze, teils gegen Bakterien wirksam sind – gelegentlich ist auch erst die Kombination der Chemikalien miteinander effektiv. Eine andere Substanz mit dem Namen para-Kresol wiederum vertreibt lästige, blutsaugende Zecken.
Auch wenn sich das "Giraffenparfum" wohl eher nicht zur Anwendung am Menschen eignet, hatten Woods frühere Untersuchungen von Tiergerüchen durchaus klinische Relevanz: Damals entdeckte und patentierte er ein antibakteriell wirkendes Mittel – gebildet wird es in Drüsen zwischen den Zehen des Maultierhirsches.
Motiviert von der Idee, im Gestank der Tiere neue medizinisch nutzbare Wirkstoffe zu finden, machten sich William Wood und sein Kollege Paul Weldon von der Humboldt State University in Arcata an die Arbeit, die chemische Struktur jener markanten Duftstoffe in Giraffenhaaren aufzuklären. Während andere Forscher auf der Suche nach neuen Arzneistoffen ferne Tropenwälder durchkämmen, begaben sie sich dazu lediglich in den örtlichen Zoo. Dort diente ihnen eine Netzgiraffe (Giraffa camelopardelis reticulata) als Probandin, der sie kleine Haarproben an Hals und Rücken entnahmen.
Den Untersuchungen der Wissenschaftler zufolge, setzt sich das Giraffenparfum aus insgesamt elf stark riechenden Substanzen zusammen, wobei die Stoffe Indol und 3-Methylindol die Hauptbestandteile bilden – letzterer verleiht auch Fäkalien ihre charakteristische Note. Darüber hinaus weiß man, dass diese Chemikalien das Wachstum verschiedener Mikroben hemmen können: Sowohl Fußpilz als auch der Krankenhaus-Problemkeim Staphylococcus aureus geben sich ihnen geschlagen.
Die Forscher entdeckten noch weitere Stoffe, die teils gegen Pilze, teils gegen Bakterien wirksam sind – gelegentlich ist auch erst die Kombination der Chemikalien miteinander effektiv. Eine andere Substanz mit dem Namen para-Kresol wiederum vertreibt lästige, blutsaugende Zecken.
Auch wenn sich das "Giraffenparfum" wohl eher nicht zur Anwendung am Menschen eignet, hatten Woods frühere Untersuchungen von Tiergerüchen durchaus klinische Relevanz: Damals entdeckte und patentierte er ein antibakteriell wirkendes Mittel – gebildet wird es in Drüsen zwischen den Zehen des Maultierhirsches.
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