Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Der Mond bedeckt Saturn
Anfang Februar lässt sich ein besonders interessantes Himmelsschauspiel beobachten: Der Mond bedeckt am Morgen des 2. Februar den Ringplaneten Saturn. Nur zwei Tage vor Neumond präsentiert sich der Erdtrabant als eine schmale Sichel. Bei klarem Himmel zeigt sich auch das aschgraue Mondlicht, denn durch das von der Erde reflektierte Sonnenlicht wird die von der Sonne unbeleuchtete Seite des Mondes sichtbar. Der Saturn verschwindet um 6:35 Uhr MEZ hinter unserem Erdtrabanten an der hellen Seite und taucht etwa eine Stunde später hinter der dunklen Seite wieder auf. Für die Beobachtung benötigen Sie freie Sicht nach Osten, denn der Mond steht zu Beginn der Bedeckung nur etwa anderthalb Grad über dem Horizont, das entspricht rund drei Vollmondbreiten.
Die Entfernungs- und Größenunterschiede der beiden Himmelskörper sind enorm. Der Mond liegt mit rund 380 000 Kilometer Entfernung quasi auf unserer Türschwelle, während der Saturn mehr als 1,6 Milliarden Kilometer oder die mehr als die zehnfache Distanz Erde-Sonne von uns entfernt ist. Deshalb erscheint er auch so winzig gegenüber dem Erdmond, obwohl er etwa den zehnfachen Erddurchmesser aufweist.
In der ersten Nachthälfte steht der hellste Stern des gesamten Himmels am höchsten über dem Südhorizont. Sirius ist der Hauptstern des Sternbilds Großer Hund und 8,6 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Der Stern ist annähernd doppelt so groß und 25-mal so hell wie unsere Sonne. Allerdings ist er nicht allein: Sirius hat einen Weißen Zwerg als Begleiter, Sirius B. Der leuchtschwache Zwerg von etwa Erdgröße ist nahe seinem hellen Partner schwierig zu sehen. In den nächsten zehn Jahren ist die Zeit dafür allerdings günstig, da der Weiße Zwerg mit etwa zwölf Bogensekunden seinen größten Winkelabstand zum Hauptstern erreicht. Für die visuelle Beobachtung von Sirius B sind besonders ruhige Luft und eine hohe Vergrößerung notwendig.
Die Neumondphase im Februar bietet eine gute Gelegenheit, sich auch leuchtschwachen Himmelsobjekten zu widmen. Zurzeit sind zwei relativ helle Kometen zu sehen. Einer davon ist ein alter Bekannter. Der Komet 46P/Wirtanen wurde schon in der Weihnachtszeit letzten Jahres mit Vorfreude erwartet und hat über den Jahreswechsel hinweg nicht enttäuscht. Nun entfernt er sich wieder von uns und ist trotzdem immer noch heller als 10 mag. Damit ist der Schweifstern unter guten Bedingungen noch gut in kleinen und mittelgroßen Teleskopen zu sehen. 46P/Wirtanen befindet sich in den Vorderläufen des Großen Bären im Bereich um den Stern Theta Uma und bewegt sich langsam in Richtung Südosten.
Ende letzten Jahres entdeckte der japanische Amateurastronom Masayuki Iwamoto einen neuen Kometen, der nun seinen Namen trägt. C/2018 Y1 Iwamoto wird in der ersten Februarhälfte mit nur etwa 25 Millionen Kilometern Distanz seine größte Annäherung zur Erde erreichen. Dadurch ist er sehr gut zu beobachten und wird möglicherweise sogar mit dem bloßen Auge zu sehen sein. Allerdings lässt sich die Helligkeitsentwicklung von Kometen notorisch schlecht vorhersagen, Überraschungen sind immer möglich.
Durch seine Erdnähe bewegt sich Komet Iwamoto vor dem Fixsternhintergrund sehr schnell. In der Zeit vom 1. bis zum 15. Februar läuft der Schweifstern entlang der Erdbahnebene, der Ekliptik, in Richtung Westen. Er beginnt seinen Lauf Anfang Februar im Sternbild Jungfrau. Danach bewegt er sich weiter durch den Löwen und den Krebs. Mitte Februar befindet sich C/2018 Y1 Iwamoto dann zwischen den Sternbildern Krebs und Zwillinge. Besonders interessant wird der 13. Februar für Astrofotografen. In dieser Nacht wird der Komet dicht an der Galaxie NGC 2903 vorbeiziehen, was die Gelegenheit bietet, faszinierende und spektakuläre Fotos davon zu machen.
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