Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Die Highlights der zweiten Februarhälfte
Am 11. Februar konnten wir in unseren Breiten beim letzten Vollmond eine eher unscheinbare Halbschatten-Mondfinsternis beobachten. Rund zwei Wochen später, am 26. Februar, ereignet sich nun eine Sonnenfinsternis. Leider ist sie von Europa aus unsichtbar, sie lässt sich nur von Südamerika, dem Südatlantik und dem südlichen Afrika aus beobachten. Es wird auch keine totale Sonnenfinsternis sein, sondern eine ringförmige. Dies liegt daran, dass sich der Mond während der Neumondphase im Februar auf seiner elliptischen Erdumlaufbahn nicht weit von seinem erdfernsten Punkt aufhält. Damit ist sein scheinbarer Durchmesser etwas geringer als derjenige der Sonnenscheibe, so dass er diese nicht vollständig bedecken kann.
Eine ringförmige Sonnenfinsternis zeigt sich in den bekannten SoFi-Schutzbrillen aus Pappe und Filterfolie zuerst als Sichel und dann als grellweißer Ring. Dieser Feuerring ist umso eindrucksvoller, je schmaler er ausfällt. An das spektakuläre Naturschauspiel einer totalen Sonnenfinsternis reicht ein solches Ereignis jedoch nicht heran: Es wird etwas kühler und das Licht merklich fahler, aber es ist nicht möglich, beispielsweise Protuberanzen oder gar die Korona zu sehen. Der unbedeckte Rest der Sonne ist viel zu hell, als dass man das Ereignis mit bloßem Auge beobachten könnte – Schutzfilter sind für die Beobachtung zwingend nötig. Die Sonnenfinsternis beginnt über Südchile und Argentinien ab etwa 14:30 Uhr Ortszeit; in Angola, Sambia und der Demokratischen Republik Kongo wird sie von etwa 17:20 bis 17:30 Uhr kurz vor Sonnenuntergang zu sehen sein.
Derzeit zeigt sich wieder ein Komet am Himmel, sein Name ist 2P/Encke. Er befindet sich im Sternbild Fische, nicht weit entfernt von Mars und Venus. Allerdings geht der Schweifstern kurz vor der Venus im Westen unter und ist deshalb etwas schwierig zu beobachten. Mit einer Helligkeit von rund neun mag ist er auch kein sehr helles Objekt. Allerdings sollte er sich bei freier Sicht zum Horizont schon in kleineren Teleskopen sichten lassen.
Am 26. Februar begegnen sich die Planeten Mars und Uranus am Himmel, und ihr Abstand beträgt dann nur etwa ein halbes Grad beziehungsweise eine Vollmondbreite. Somit sind sie bei kleiner Vergrößerung und im Fernglas im gleichen Gesichtsfeld zu sehen. Der scheinbar geringe Abstand kommt jedoch nur durch die Perspektive zu Stande: In Wirklichkeit trennen die beiden Himmelskörper fast 2,8 Milliarden Kilometer voneinander.
Im Frühjahr bricht die Zeit der Galaxien am Nachthimmel an. Eine der schönsten Gruppen findet man im Sternbild Löwe, das so genannte Leo-Triplett. Es besteht aus den Galaxien Messier 65, Messier 66 und NGC 3628. Die Gruppe lässt sich recht einfach auf halber Strecke zwischen den beiden unteren Sternen Theta Leonis, auch Coxa genannt, und Iota Leonis finden. Die beiden Galaxien Messier 65 und 66 sind in einem Teleskop mit 100 Millimeter Öffnung schon deutlich zu sehen. NGC 3628 ist größer als die beiden anderen Welteninseln, jedoch um einiges leuchtschwächer. Bei gleicher Teleskopöffnung ist sie gerade so zu erkennen. Die Galaxie befindet sich zu uns in Kantenlage und wird längs durch ein dunkles Staubband geteilt. Je größer die Teleskopöffnung, desto mehr Details kann man hier erkennen. Das Leo-Triplett ist aber nur die bekannteste Galaxiengruppe im Löwen. Es gibt noch viele andere Galaxien in diesem Bereich des Himmels, und die größte Show – die Galaxienhaufen – steht uns im Frühling bevor …
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben