Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Strukturen auf dem Mond und vier helle Asteroiden
In der zweiten Februarhälfte wird der Mond wieder voller und verschleiert mit seinem hellen Schein unseren tiefen Blick ins Universum. Nach dem Vollmond am 19. Februar nimmt er dann wieder ab und ist immer später in der Nacht zu sehen.
Trotz des hellen Erdtrabanten lassen sich viele weitere Objekte des Sonnensystems am Himmel beobachten. Den Mond selbst sollte man jedoch am besten in einer seiner Sichelphasen anschauen. Bei Vollmond zeigt er sich zwar auffällig und hell erleuchtet. Aber es gibt keine Schattenwürfe, und somit lassen sich seine Oberflächenstrukturen kaum erkennen. Am interessantesten ist immer die Tag-und-Nacht-Grenze, der Terminator. Hier finden sich die längsten Schatten, und die Strukturen erscheinen wunderbar plastisch. Unter normalen Bedingungen lassen sich mit einem Teleskop Strukturen von etwas weniger als zwei Kilometer Durchmesser erkennen.
Viele Amateurteleskope könnten ein noch schärferes Bild zeigen. Allerdings lässt die Erdatmosphäre meist keine höhere Auflösung als eine Bogensekunde zu, also etwa 0,0003 Grad. Es ist deshalb unmöglich, mit Amateurteleskopen beispielsweise die Überreste der Mondlandungen zu sehen. Dies ist eine der häufigsten Fragen bei meinen Sternwartenführungen. Moderne Großteleskope bedienen sich daher einer adaptiven Optik, welche die Luftunruhe in der Atmosphäre ausgleicht und so ein wesentlich schärferes Bild liefert. Aber selbst diese fortgeschrittene Technologie reicht nicht aus, um solch kleine Strukturen auf dem Mond zu erkennen.
Weitere beobachtbare Objekte des Sonnensystems sind Mars und Uranus. Die beiden Planeten stehen beobachterfreundlich am frühen Abend über dem Westhorizont und gehen um etwa 23 Uhr MEZ unter. Mars entfernt sich jetzt immer weiter von der Erde, bis er für uns hinter der Sonne steht, und erscheint daher bereits relativ klein im Teleskop. Da zeigt er auch eine leichte Lichtphase, weil wir ihn etwas von der Seite sehen. Dies lässt sich an der eiförmigen anstatt der normalen runden Scheibe erkennen.
Uranus verschwindet für uns ebenfalls bald hinter der Sonne und ist dann für eine Weile nicht mehr zu sehen. Mars ist auch bei Vollmond mit dem bloßen Auge sichtbar, während Uranus viel leuchtschwächer ist. Für seine Sichtung wird mindestens ein Feldstecher benötigt.
Neben den großen Planeten des Sonnensystems zeigen sich noch vier Asteroiden. Ihre Sichtbarkeiten sind über die ganze Nacht verteilt. Alle vier sind Hauptgürtelasteroiden und bewegen sich daher nicht sehr schnell am Nachthimmel. Den Anfang macht (3) Juno zwischen den Sternbildern Walfisch und Orion, unterhalb des offenen Sternhaufens der Hyaden. Etwas später am Abend steht (532) Herculina im Sternbild Luchs optimal.
In der zweiten Nachthälfte ist schon im Osten das Sternbild Jungfrau zusammen mit (2) Pallas aufgegangen. In den frühen Morgenstunden kulminiert Pallas über dem Südhorizont. Auch der Zwergplanet (1) Ceres steht hoch genug im Schlangenträger, um beobachtet zu werden.
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