Kometen: Komet P/2016 BA14 im Radarblick
Am 21. und am 22. März 2016 flogen zwei Schweifsterne in sehr geringem Abstand an der Erde vorbei, 252P/LINEAR und P/2016 BA14. Bei letzterem nutzte die US-Raumfahrtbehörde NASA die Gelegenheit, das leistungsfähige Radarsystem der 70-Meter-Antenne in Goldstone, Kalifornien, auf dessen Kern zu richten, als der Komet in etwa dem neunfachen Abstand Erde-Mond unseren Planeten passierte. Tatsächlich nutzt die NASA das System routinemäßig dazu, erdnahe Asteroiden bei ihren nahen Erdpassagen zu beobachten.
Bei den Beobachtungen von P/2016 BA14 gelangen Radarkarten mit einer räumlichen Auflösung von bis zu acht Metern pro Bildpunkt. Sie zeigen einen unregelmäßig geformten Körper mit einem mittleren Durchmesser von rund einem Kilometer. Er ist damit etwa zehnmal so groß wie man vor dem Vorbeiflug annahm. Er rotiert in 35 bis 40 Stunden einmal um seine Achse. Seine Form ähnelt eher typischen erdnahen Asteroiden und ist längst nicht so bizarr wie diejenige des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, der derzeit von der europäischen Raumsonde Rosetta umrundet wird. Auf der Oberfläche von P/2016 BA14 lassen sich keine Einschlagkrater erkennen, ein Hinweis darauf, dass seine Oberfläche eher jung ist. Mittels Untersuchungen durch das Drei-Meter-Teleskop der NASA auf dem Mauna Kea auf Hawaii konnten Forscher zudem feststellen, dass die Oberfläche von P/2016 BA14 nur rund drei Prozent des auftreffenden Sonnenlichts ins All zurückwirft. Der Kometenkern ist also so dunkel wie Steinkohle.
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