Spinnentiere: Die Braune Witwe reist nach Tahiti
Die Braune Witwe, die zur Gattung der Echten Witwen zählt, stammt aus Südamerika und ist weltweit vor allem in den südlichen Breiten zu Hause. Offenbar ist die Spinne eine wanderlustige Art: Entomologen entdeckten sie nun erstmals auch auf der Südseeinsel Tahiti, nachdem sie vor rund einem Jahrzehnt die Nachbarinsel Moorea erobert hatte. Man geht davon aus, dass die gar nicht so kleine Webspinnenart es auch nach Tahiti als blinder Passagier geschafft hat. Ihr gelingt die Verbreitung über die Kontinente hinweg ebenso wie manchen anderen Spinnenarten, etwa der so genannten Phoneutria, auch als Bananenspinne bekannt, in Transportkisten, in die sie vor deren Verschiffung zufällig geraten.
Tahiti ist ein beliebtes Reiseziel – Unruhe und Angst von Touristen vor der Braunen Witwe wären allerdings unbegründet, warnen die Entdecker. Denn das Nervengift dieser Achtbeiner gehört zwar zu den effektivsten Spinnengiften, stellt aber keine Gefahr für Menschen dar: Die Spinnen geben nur sehr geringe Mengen des Gifts ab, wenn sie beißen. Für ihre Beute – in der Regel Insekten, selten auch kleine Kröten – reicht es allerdings für einen sicheren Tod. Die Angst vor diesen eher kontaktscheuen, wenig angriffslustigen und keinesfalls aggressiven Tieren ist daher unberechtigt und übertrieben. Das betont auch Rick Vetter, einer der Autoren der aktuellen Publikation: "Es ist wichtig zu wissen, dass sich die Braune Witwe nun auch in Tahiti etabliert hat. Ein Grund zur Sorge ist das aber nicht."
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