Südamerika: Die Chirurgen der Inka
Die Schmerzen während des Eingriffs müssen unerträglich gewesen sein: Mit einem spitzen Instrument entfernten die Mediziner der Inkas teils zentimetergroße Knochenstücke aus der Schädeldecke ihrer Patienten – und das ohne Betäubung. Ein Rätsel war bislang allerdings, welchem Zweck diese Operationen dienten. Waren sie medizinisch notwendig oder wurden aus den Schädelknochen wertvolle Schmuckstücke gefertigt?
Stümper waren jedenfalls nicht am Werk, wie Forscher um Valerie Andrushko von der Southern Connecticut State University in New Haven nun herausgefunden haben. Im Umkreis der alten Inka-Hauptstadt Cuzco untersuchten sie mehr als 400 Schädel aus elf Grabstätten, die bis ins elfte nachchristliche Jahrhundert zurückdatieren. Knapp ein Fünftel der Schädel wiesen einheitliche Spuren chirurgischer Eingriffe auf. Neben rundlich-ovalen Löchern fanden sich auch kreisförmigen Lücken – hier war der Knochen wahrscheinlich einfach abgeschabt worden.
Die meisten Eingriffe wurden in der Mitte des Schädels und an der linken Seite vorgenommen. Beide Stellen sind bei Kämpfen mit rechtshändigen Gegnern besonders gefährdet – nach Ansicht der Forscher ein Indiz dafür, dass die Operationen medizinisch motiviert waren. Solche Eingriffe beschränkten sich allerdings nicht allein auf das Inka-Reich, fanden sich doch auch in anderen frühen Kulturen Belege ähnlicher Operationen. Noch heute bedienen sich Chirurgen zur Behandlung schwerer Kopfverletzungen dieser so genannten Trepanation.
Christoph Marty
Stümper waren jedenfalls nicht am Werk, wie Forscher um Valerie Andrushko von der Southern Connecticut State University in New Haven nun herausgefunden haben. Im Umkreis der alten Inka-Hauptstadt Cuzco untersuchten sie mehr als 400 Schädel aus elf Grabstätten, die bis ins elfte nachchristliche Jahrhundert zurückdatieren. Knapp ein Fünftel der Schädel wiesen einheitliche Spuren chirurgischer Eingriffe auf. Neben rundlich-ovalen Löchern fanden sich auch kreisförmigen Lücken – hier war der Knochen wahrscheinlich einfach abgeschabt worden.
Während die Wunden bei den frühen Schädeln oft nicht verheilt waren, stieg die Überlebensrate im Inka-Reich später auf 83 Prozent. Die Mediziner hatten offenbar dazugelernt: Sie mieden jene Stellen, an denen das Gehirn Schaden nahm und wirkten wahrscheinlich auch Entzündungen mit speziellen Heilmitteln vor.
Die meisten Eingriffe wurden in der Mitte des Schädels und an der linken Seite vorgenommen. Beide Stellen sind bei Kämpfen mit rechtshändigen Gegnern besonders gefährdet – nach Ansicht der Forscher ein Indiz dafür, dass die Operationen medizinisch motiviert waren. Solche Eingriffe beschränkten sich allerdings nicht allein auf das Inka-Reich, fanden sich doch auch in anderen frühen Kulturen Belege ähnlicher Operationen. Noch heute bedienen sich Chirurgen zur Behandlung schwerer Kopfverletzungen dieser so genannten Trepanation.
Christoph Marty
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