News: Die Dinger aus der Tiefe
Nichols und seine Kollegin Kate Byrne von der University of London haben gezeigt, daß sich die U-Bahn-Mücken, denen man den Namen Molestus gegeben hat, inzwischen verschieden sind von den gemeinen Stechmücken Culex pipiens, die sich von Vögeln ernähren. Genetische Studien wiesen an 20 verschiedenen Genorten signifikante Unterschiede in der Häufigkeit von Allelen nach. Dies deutet darauf hin, daß die unterirdischen Schädlinge auf dem Weg sind, eine eigene Art zu werden. Es ist beinahe unmöglich, daß sich die beiden Rassen paaren. Das Team fand auch einige genetische Unterschiede zwischen Stechmücken in verschiedenen Linien der Londoner U-Bahn, was darauf hindeutet, daß Zugluft die Insekten leichter entlang einer Bahnlinie verbreitet als zwischen ihnen.
Mit ihren gemäßigten Temperaturen und Wasserpfützen aus undichten Stellen bietet die Untergrundbahn ideale Zuchtbedingungen, sagt Nichols. "Die menschliche Haut und Abfall, der von den Passagieren weggeworfen wird, liefert für die Larven Nahrung in den Pfützen." Doch auch wenn sich noch mehr neue Arten entwickeln sollten, brauchen wir uns nicht gleich wie im Horrorszenario eines Films fühlen: Lästig sind die kleinen Biester zwar, doch meist nicht sonderlich gefährlich.
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