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Jets: Die Entstehung von Jets in jungen Sternen

Junger Stern mit Jet
Jets bei jungen Sternen entstehen auf die gleiche Weise wie Jets bei Schwarzen Löchern oder Neutronensternen. Das legen die Untersuchungen einer Forschergruppe um Carlos Carrasco-Gonzalez vom Astrophysical Institute of Andalucia Spanish Research Coucil und der National Autonomous University of Mexico nahe. Mit dem Radioteleskop Very Large Array (VLA) untersuchten sie den jungen Stern IRAS 18162-2048, der sich 5500 Lichtjahre von uns entfernt befindet und zehn Sonnenmassen aufweist. Er stößt einen 17 Lichtjahre langen Teilchenjet aus.

Die Beobachtungen zeigten, dass der Jet des Sterns polarisierte Synchrotronstrahlung aussendet. Synchrotronstrahlung entsteht, wenn Elektronen oder Positronen mit einer Geschwindigkeit nahe der Lichtgeschwindigkeit von Magnetfeldern abgelenkt werden. Von Polarisation spricht man, wenn elektromagnetische Strahlung in einer Ebene oszilliert.

Die Emission von Synchrotronstrahlung war bisher nur aus den Jets von extrem massereichen Schwarzen Löchern, von kleineren Schwarzen Löchern und von Neutronensternen bekannt. Diese Objekte weisen alle einen massereichen zentralen Körper auf, der von einer Materiescheibe, der Akkretionsscheibe, umgeben ist. Astronomen gehen davon aus, dass die gebogenen Magnetfelder um diese Objekte geladene Teilchen aus den Akkretionsscheiben in Jets fokussieren.

Schnelle Stoßwellen beschleunigen die Teilchen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit und es entsteht Synchrotronstrahlung. Die Stoßwellen in jungen Sternen weisen jedoch wesentlich niedrigere Geschwindigkeiten als in den anderen Objekten auf. Daher wussten Astronomen bisher nicht, ob sie die Teilchen auch in jungen Sternen so stark beschleunigen können. Der Nachweis der Synchrotronstrahlung bestätigt jetzt aber die ebenso hohe Teilchengeschwindigkeit in den Jets der jungen Sterne.

Die neue Entdeckung ermöglicht es den Astronomen nicht nur die Stärke des Magnetfelds des jungen Sterns über die Synchrotronstrahlung zu bestimmen, in Zukunft werden sie die Theorie der Jetentstehung auch an jungen Sternen überprüfen können.

Barbara Wolfart

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