Infrarotastronomie: Die ersten Bilder des Infrarotsatelliten WISE
Begeistert zeigen sich die Projektwissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde NASA von ihrem neuen Weltraumteleskop WISE (Wide-field Infrared Survey Explorer), das seit Mitte Januar 2010 schon rund eine Viertelmillion Bilder des Himmels in vier verschiedenen Wellenlängen zur Erde gefunkt hat. So sagte Edward Wright von der University of California, der Chefwissenschaftler von WISE: "Wir haben einen ganzen Süßwarenladen an Bildern erhalten, die vom Himmel strömen. Jeder unserer Forscher hat dabei seinen eigenen Geschmack, aber wir führen sie alle." Die Aufgabe von WISE ist es, den gesamten Himmel innerhalb der Missionsdauer von 13 Monaten vollständig abzuscannen.
Kürzlich stellte die NASA erste Bilder von WISE vor. Sie zeigen unter anderem die berühmte Andromeda-Galaxie Messier 31, eine Sternentstehungsregion im südlichen Sternbild Schiffskiel (Carina), einen Kometen und einen weit entfernten Galaxienhaufen im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax).
Bei dem Kometen handelt es sich um den Schweifstern C/2007 Q3 Siding Spring, der im Jahr 2007 von australischen Astronomen entdeckt wurde. Er durchläuft derzeit den sonnennächsten Bereich seiner stark elliptischen Bahn um die Sonne. Auf den Bildern von WISE zeigt sich deutlich sein prachtvoller gebogener Staubschweif, der die Wärmestrahlung der Sonne reflektiert. Er ging WISE am 22. Januar ins Netz.
Sternentstehungsregionen wie das rund 20 000 Lichtjahre von uns entfernte Gebiet NGC 3603 im Sternbild Schiffskiel sind bei den Astronomen als Studienobjekte sehr beliebt. Hier lassen sich alle Phasen der Sternentstehung von einer warmen Wolke aus Gas und Staub bis hin zum ausgewachsenen Riesenstern dicht beieinander auf kleinstem Raum beobachten.
In NGC 3603 bilden sich derzeit ständig neue Sterne, die im Extremfall bis zum Hundertfachen der Sonnenmasse aufweisen. Solche Riesen geben enorme Mengen an ultravioletter Strahlung ab, welche die umgebenden Gas- und Staubwolken aufheizen, die dann in den von WISE beobachteten infraroten Wellenlängen hell aufleuchten. Im Verlauf der Mission wird WISE noch hunderte ähnlicher Sternentstehungregionen in unserem Milchstraßensystem ablichten.
Noch weiter ins All blickte WISE beim Abscannen des Himmels im Bereich des Sternbilds Chemischer Ofen. Hier geriet eine Ansammlung hunderter Galaxien ins Blickfeld des Teleskops, die im Mittel rund 60 Millionen Lichtjahre von uns entfernt sind. Die Infrarotbilder zeigen, dass die meisten Galaxien in diesem Galaxienhaufen eher ruhig erscheinen und im Licht kühler massearmer Sterne leuchten. Andere dagegen sind strahlend hell, sie durchlaufen gerade eine Phase intensiver Sternentstehung, einen so genannten Starburst.
Besonders auffällig ist auf diesem Bild die Balkenspiralgalaxie NGC 1399. Sie erscheint als ein helles Feuerrad. In ihr befinden sich Tausende massereicher Sterne, die mit ihrer intensiven Strahlung die Gas- und Staubwolken in den Spiralarmen von NGC 1399 aufheizen, so dass sie im Infraroten hell leuchten.
Diese Bilder sind nur ein erster Vorgeschmack auf die Datenschätze, die WISE im Laufe seiner Mission zur Erde funken wird. Nach Abschluß der Mission werden seine Ergebnisse als "Landkarten" dienen, mit denen sich die Astronomen bei ihren Detailbeobachtungen am Himmel orientieren.
Tilmann Althaus
Kürzlich stellte die NASA erste Bilder von WISE vor. Sie zeigen unter anderem die berühmte Andromeda-Galaxie Messier 31, eine Sternentstehungsregion im südlichen Sternbild Schiffskiel (Carina), einen Kometen und einen weit entfernten Galaxienhaufen im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax).
Bei dem Kometen handelt es sich um den Schweifstern C/2007 Q3 Siding Spring, der im Jahr 2007 von australischen Astronomen entdeckt wurde. Er durchläuft derzeit den sonnennächsten Bereich seiner stark elliptischen Bahn um die Sonne. Auf den Bildern von WISE zeigt sich deutlich sein prachtvoller gebogener Staubschweif, der die Wärmestrahlung der Sonne reflektiert. Er ging WISE am 22. Januar ins Netz.
Sternentstehungsregionen wie das rund 20 000 Lichtjahre von uns entfernte Gebiet NGC 3603 im Sternbild Schiffskiel sind bei den Astronomen als Studienobjekte sehr beliebt. Hier lassen sich alle Phasen der Sternentstehung von einer warmen Wolke aus Gas und Staub bis hin zum ausgewachsenen Riesenstern dicht beieinander auf kleinstem Raum beobachten.
In NGC 3603 bilden sich derzeit ständig neue Sterne, die im Extremfall bis zum Hundertfachen der Sonnenmasse aufweisen. Solche Riesen geben enorme Mengen an ultravioletter Strahlung ab, welche die umgebenden Gas- und Staubwolken aufheizen, die dann in den von WISE beobachteten infraroten Wellenlängen hell aufleuchten. Im Verlauf der Mission wird WISE noch hunderte ähnlicher Sternentstehungregionen in unserem Milchstraßensystem ablichten.
Die Andromeda-Galaxie erscheint auf den Bildern von WISE eher ungewohnt, denn die Infrarotaufnahmen enthüllen vor allem die Wärmestrahlung des in der Galaxie verteilten warmen Staubs und Gases sowie das Leuchten älterer kühler Sterne. Im sichtbaren Licht dominieren hingegen die hellsten und heißesten Sterne unser Bild der Andromeda-Galaxie, die deswegen wie ein großer Strudel aus glitzernden Sterne wirkt.
Noch weiter ins All blickte WISE beim Abscannen des Himmels im Bereich des Sternbilds Chemischer Ofen. Hier geriet eine Ansammlung hunderter Galaxien ins Blickfeld des Teleskops, die im Mittel rund 60 Millionen Lichtjahre von uns entfernt sind. Die Infrarotbilder zeigen, dass die meisten Galaxien in diesem Galaxienhaufen eher ruhig erscheinen und im Licht kühler massearmer Sterne leuchten. Andere dagegen sind strahlend hell, sie durchlaufen gerade eine Phase intensiver Sternentstehung, einen so genannten Starburst.
Besonders auffällig ist auf diesem Bild die Balkenspiralgalaxie NGC 1399. Sie erscheint als ein helles Feuerrad. In ihr befinden sich Tausende massereicher Sterne, die mit ihrer intensiven Strahlung die Gas- und Staubwolken in den Spiralarmen von NGC 1399 aufheizen, so dass sie im Infraroten hell leuchten.
Diese Bilder sind nur ein erster Vorgeschmack auf die Datenschätze, die WISE im Laufe seiner Mission zur Erde funken wird. Nach Abschluß der Mission werden seine Ergebnisse als "Landkarten" dienen, mit denen sich die Astronomen bei ihren Detailbeobachtungen am Himmel orientieren.
Tilmann Althaus
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