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Kometenforschung: Die ersten Bilder von Stardust-NExT sind da

Das erste Bild des Kerns von Tempel-1 von Stardust-NExT
15. Februar 2011, 20:30 Uhr MEZ – Update

Der Kern des Kometen Tempel-1 | Aus nächster Nähe treten zahlreiche Details der Oberfläche des Kometen Tempel-1 zutage. Die Aufnahme von Stardust-NExT entstand zu einem Zeitpunkt, da der Einschlagsort des Impaktors im Gesichtsfeld der Kamera lag und zudem gute Beleuchtung durch die Sonne herrschte.
Mittlerweile sind auch Bilder von der dichtesten Annäherung der Sonde an den Kern des Kometen verfügbar. Die Aufnahme links entstand um 5:39 MEZ am 15. Februar 2011.

Der Einschlagsort des Impaktors | Ein rascher Bildvergleich mit dem Bild aus SuW 2/2011, S. 38, lässt einen kleinen Krater zwischen den beiden größeren Kratern vermuten.
Im Ausschnitt darunter ist der vermutliche Krater markiert, den der Impaktor geschlagen hat.




15. Februar 2011, 10 Uhr MEZ

Das erste Bild des Kerns von Tempel-1 von Stardust-NExT | Aus einer Entfernung von 2630 Kilometern lichtete die US-Raumsonde Stardust-NExT den Kern des Kometen Tempel-1 am 15. Februar 2011 ab. Deutlich lässt sich die unregelmäßige Form des etwa sechs Kilometer großen Kometenkerns erkennen.
Der Vorbeiflug der US-Raumsonde Stardust-NExT am Kometen Tempel-1 war ein voller Erfolg. Die Sonde konnte 72 geplante Detailaufnahmen ablichten und an Bord speichern. Rund dreieinhalb Stunden nach der dichtesten Annäherung um 5:40 Uhr MEZ trafen die ersten Bilder des Kometenkerns auf der Erde ein. Diese ersten Aufnahmen zeigen den Kern noch aus einer Entfernung von 2630 Kilometern und enthüllen nur wenig mehr als die unregelmäßige Form des etwa sechs Kilometer großen Himmelskörpers und Helligeitsunterschiede auf seiner Oberfläche. Die besten Bilder erwartet die NASA noch heute, am 15. Februar 2011, gegen 16:30 Uhr MEZ.

Ursprünglich hatten die Missionskontrolleure gehofft, die Sonde durch Funkbefehle dazu zu bringen, die fünf besten Aufnahmen, die in unmittelbarer Nähe zum Kern entstanden, zuerst zur Erde zu funken. Dies gelang jedoch nicht, und die Gründe dafür sind bislang noch unbekannt. Gespannt warten die Forscher darauf, ob die besten Bilder den künstlichen Einschlagkrater zeigen, den die US-Raumsonde Deep Impact am 4. Juli 2005 schuf. Damals schlug ein 372 Kilogramm schwerer Impaktor von der Größe eines Kühlschranks mit großer Wucht auf Tempel-1 ein. Dabei erzeugte er eine große Fontäne aus Gas und Staub, die leider während der kurzen Phase der dichtesten Annäherung von Deep Impact jeglichen Blick auf den Krater verwehrte.

Das zweite Bild des Kerns von Tempel-1 von Stardust-NExT | Auf dieser kontrastverstärkten Version der zweiten Aufnahme des Kerns von Tempel-1 lassen sich deutlich Helligkeitsunterschiede auf der Oberfläche des etwa sechs Kilometer großen Himmelskörpers ausmachen. Das Bild entstand aus einer Entfernung von 2540 Kilometern.
Erst wenn die hochaufgelösten Bilder eintreffen, werden die Forscher wissen, ob ihre Voraussagen zum Rotationsverhalten des Kerns stimmten und sich der Krater wirklich auf der der Sonde zugewandten Seite des Kerns befand. Stardust-NExT näherte sich der Oberfläche des Kerns auf 181 Kilometer an, zehn Kilometer näher als ursprünglich geplant, aber immer noch innerhalb der Fehlertoleranz von elf Kilometern. Sobald weitere Bilder von Stardust-NExT eintreffen, werden wir Sie an dieser Stelle weiter informieren.

Tilmann Althaus

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