News: Die Geburt eines Planetensystems
Die Staubscheibe in ganzer Ausdehnung mißt von einem Rand zum anderen etwa 225 Milliarden Kilometer (1500 Astronomische Einheiten). Eine ungewöhnliche Ausbuchtung rechts oben auf der Scheibe (Südwestseite) zeigt, daß Staub in die oberhalb der dichten Scheibenebene liegenden Bereiche gezogen worden ist, und zwar in einem größeren Umfangs, als dieses auf der linken Seite zu sehen ist. Eine mögliche Ursache dafür wäre die Gravitation eines unsichtbaren Begleiters mit einer Masse, die geringer als jene von Sternen ist. Für einen Planeten wäre dieser Körper aber zu weit entfernt vom Zentralstern. Ein anderer Grund könnte der Graviationssog eines vorbeiziehenden Sterns sein.
Eine detaillierte Nahaufnahme der inneren Scheibenregion zeigt eine Verzerrung in der Scheibe. Im Gegensatz zu den ersten Aufnahmen von 1995, bringen die neuen Bilder den Betrachter näher an den Stern heran als jemals zuvor, nämlich auf rund 2,25 Milliarden Kilometer (15 Astronomische Einheiten). Diese neuen Details stützen die These von einem oder mehreren Planeten, die den Stern umkreisen.
Die Falschfarben-Aufnahmen zeigen Abstufungen in der Helligkeit der Scheibe. Da der Staub nicht selbst leuchtet, sondern nur das Sternenlicht reflektiert, strahlt er umso weniger hell, je größer der Abstand zum Zentralstern ist. In beiden Bildern wird der grell leuchtende Zentralstern durch einen schwarzen Streifen abgedeckt. Dadurch ist die Ansicht der Staubscheibe in links (östlich) und rechts (westlich) liegende Bestandteile unterteilt. Da die Scheibe so geneigt ist, daß sie fast mit der Kante zur Erde weist, zeigen die Bilder einen scharfen, hellen und geraden Rücken, der sich über die gesamte Länge der Scheibe ausbreitet.
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