News: Die Gemeinsamkeiten von Mars und Venus
Unsere beiden Nachbarplaneten sind sich überraschend ähnlich. Dies ist das Ergebnis von Messungen der beiden europäischen Raumsonden Mars Express und Venus Express.
Vergleichende Planetologie heißt die Methode, die jetzt aufzeigt, dass unsere beiden Nachbarn im Sonnensystem trotz ihrer unterschiedlichen Größe und Distanz einiges gemeinsam haben. Weil sich an Bord der beiden Express-Sonden ähnliche oder teilweise sogar identische technische Instrumente befinden, lassen sich die gewonnenen Daten direkt vergleichen.
Wissenschaftler der europäischen Weltraumagentur ESA beobachteten nun, dass die Atmosphären der beiden Planeten kontinuierlich Atome an den interplanetaren Raum verlieren. Durch Wechselwirkungen der Atmosphäre mit dem Sonnenwind werden kleinste Teilchen beschleunigt und vom Planeten wegtransportiert. Ist bekannt, wie viele Teilchen in einer bestimmten Zeit diffundieren, so können die Forscher zurückverfolgen, wie die Atmosphäre in der Vergangenheit ausgesehen haben muss. „Damit können wir untersuchen, wie sich das Klima auf diesen Planeten in den vergangenen Jahrmilliarden entwickelt hat“, sagt David Brain von der Universität Berkeley in Kalifornien.
Weshalb findet eine solche Auflösung der Atmosphäre nicht auch auf der Erde statt? Unser Planet ist durch sein natürliches, in seinem Innern erzeugtes Magnetfeld geschützt, so dass der Sonnenwind hier nicht direkt mit der Atmosphäre in Kontakt kommt. Weder Mars noch Venus besitzen ein Magnetfeld. Dort trifft der solare Teilchenstrom ungebremst auf die Gashülle.
Interessanterweise bildet sich durch dieses Aufeinandertreffen aber wiederum ein schwaches, induziertes Magnetfeld, welches die beiden Planeten umgibt und auf der von der Sonne abgewandten Seite weit in den Weltraum hinausragt. Messungen ergaben, dass sich die Struktur der Magnetfelder beider Himmelskörper stark gleicht. Grund dafür ist eine ähnliche Zusammensetzung der höheren Atmosphärenschichten.
Die Nähe der Venus zur Sonne sorgt aber auch für einige Unterschiede: Auf seinem Weg durch das Planetensystem schwächt sich der Sonnenwind langsam ab. Als Folge davon ist das induzierte Magnetfeld unseres inneren Nachbarn wesentlich stärker als das von Mars. Gleichzeitig weisen gewisse Regionen in der Kruste des Roten Planeten „eingefrorene“ Magnetfelder auf. Durch sie wird die Gashülle an einigen Stellen geschützt, an anderen jedoch auch zusätzlich geschwächt. Bei der Venus ist dies nicht der Fall.
Die Raumsonde Venus Express startete im November 2005 und ist die erste europäische Mission zu dem fast erdgroßen Gesteinsplaneten. In erster Linie soll sie den Aufbau der dortigen Atmosphäre erforschen. Mars Express befindet sich seit 2003 im Orbit um den Roten Planeten. Seine Hauptaufgaben sind sowohl die Untersuchung der Atmosphäre als auch die vollständige Kartierung der Oberfläche.
MS
Wissenschaftler der europäischen Weltraumagentur ESA beobachteten nun, dass die Atmosphären der beiden Planeten kontinuierlich Atome an den interplanetaren Raum verlieren. Durch Wechselwirkungen der Atmosphäre mit dem Sonnenwind werden kleinste Teilchen beschleunigt und vom Planeten wegtransportiert. Ist bekannt, wie viele Teilchen in einer bestimmten Zeit diffundieren, so können die Forscher zurückverfolgen, wie die Atmosphäre in der Vergangenheit ausgesehen haben muss. „Damit können wir untersuchen, wie sich das Klima auf diesen Planeten in den vergangenen Jahrmilliarden entwickelt hat“, sagt David Brain von der Universität Berkeley in Kalifornien.
Weshalb findet eine solche Auflösung der Atmosphäre nicht auch auf der Erde statt? Unser Planet ist durch sein natürliches, in seinem Innern erzeugtes Magnetfeld geschützt, so dass der Sonnenwind hier nicht direkt mit der Atmosphäre in Kontakt kommt. Weder Mars noch Venus besitzen ein Magnetfeld. Dort trifft der solare Teilchenstrom ungebremst auf die Gashülle.
Interessanterweise bildet sich durch dieses Aufeinandertreffen aber wiederum ein schwaches, induziertes Magnetfeld, welches die beiden Planeten umgibt und auf der von der Sonne abgewandten Seite weit in den Weltraum hinausragt. Messungen ergaben, dass sich die Struktur der Magnetfelder beider Himmelskörper stark gleicht. Grund dafür ist eine ähnliche Zusammensetzung der höheren Atmosphärenschichten.
Die Nähe der Venus zur Sonne sorgt aber auch für einige Unterschiede: Auf seinem Weg durch das Planetensystem schwächt sich der Sonnenwind langsam ab. Als Folge davon ist das induzierte Magnetfeld unseres inneren Nachbarn wesentlich stärker als das von Mars. Gleichzeitig weisen gewisse Regionen in der Kruste des Roten Planeten „eingefrorene“ Magnetfelder auf. Durch sie wird die Gashülle an einigen Stellen geschützt, an anderen jedoch auch zusätzlich geschwächt. Bei der Venus ist dies nicht der Fall.
Die Raumsonde Venus Express startete im November 2005 und ist die erste europäische Mission zu dem fast erdgroßen Gesteinsplaneten. In erster Linie soll sie den Aufbau der dortigen Atmosphäre erforschen. Mars Express befindet sich seit 2003 im Orbit um den Roten Planeten. Seine Hauptaufgaben sind sowohl die Untersuchung der Atmosphäre als auch die vollständige Kartierung der Oberfläche.
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