Domestikation: Die Hauskatze kommt aus dem Nahen Osten
Den ersten Schritt zum beliebten Haustier machten Wildkatzen offenbar im Nahen Osten. Wie eine Stammbaumanalyse zeigt, ist die dort lebende Felis sylvestris lybica die engste Verwandte der Stubentiger. Wahrscheinlich legte die Nagerjagd in den ersten Kornspeichern der frühen Bauern die Basis für den gemeinsamen Lebensweg.
Erste archäologische Hinweise auf das Zusammenleben von Homo sapiens und Stubentiger sind jedoch bedeutend jünger: Ein auf Zypern gefundenes Grab, das ein menschliches und ein Katzenskelett enthielt, wird gern als Beweis für eine frühe Domestikation angeführt. Ob es sich dabei aber wirklich um ein geschätztes Haustier handelte – darauf hinweisende Grabbeigaben fehlen –, oder es andere Gründe für die gemeinsame Bestattung gab, bleibt offen.
Wahrscheinlich begann die eigentliche Zähmung der Katzen zunächst als reine Zweckgemeinschaft, indem die Vierbeiner Ratten, Mäuse und andere unerwünschte Besucher jagten, die sich an den Nahrungsmittellagern der ersten Bauern in der Region gütlich taten. Der Fruchtbare Halbmond gilt als eines der wichtigsten und ältesten Zentren früher Landwirtschaft. (af)
Carlos Driscoll vom Nationalen Krebsforschungsinstitut in Frederick und seine Kollegen hatten DNA-Proben von 979 Haus- und Wildkatzen weltweit untersucht. Deutlich gruppierten sich die einzelnen Unterarten Europäische Wildkatze (Felis sylvestris sylvestris), Steppenkatze (F.s. ornata) aus Zentralasien östlich des Kaspischen Meers, Nubische Falbkatze (F.s. lybica) aus dem Nahen Osten mit den Hauskatzen, F.s. cafra aus Südafrika und Graukatze (F.s. bieti) aus China in einzelne Abstammungslinien. Unterschiede in der mitochondrialen DNA der Hauskatzen zeigten zudem, dass sie von mindestens fünf Gründerkatzen abstammen, die Domestikation also mehrfach erfolgte. Der letzte gemeinsame Vorfahre aller Haus- und Nubischen Falbkatzen lebte vor etwa 130 000 Jahren.
Erste archäologische Hinweise auf das Zusammenleben von Homo sapiens und Stubentiger sind jedoch bedeutend jünger: Ein auf Zypern gefundenes Grab, das ein menschliches und ein Katzenskelett enthielt, wird gern als Beweis für eine frühe Domestikation angeführt. Ob es sich dabei aber wirklich um ein geschätztes Haustier handelte – darauf hinweisende Grabbeigaben fehlen –, oder es andere Gründe für die gemeinsame Bestattung gab, bleibt offen.
Wahrscheinlich begann die eigentliche Zähmung der Katzen zunächst als reine Zweckgemeinschaft, indem die Vierbeiner Ratten, Mäuse und andere unerwünschte Besucher jagten, die sich an den Nahrungsmittellagern der ersten Bauern in der Region gütlich taten. Der Fruchtbare Halbmond gilt als eines der wichtigsten und ältesten Zentren früher Landwirtschaft. (af)
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