News: Die industrielle Entwicklung in Mittel- und Osteuropa
In den Transformationsprozessen der meisten Staaten in Mittel- und Osteuropa ist eine gewisse Konsolidierung eingetreten. Makroökonomische Faktoren sind weitgehend stabilisiert, die Privatisierung hat, obwohl nicht "abgeschlossen", ein Stadium erreicht, in dem die meisten Unternehmen nach privatrechtlichen Grundsätzen geführt werden. Es hat eine Umorientierung der Märkte stattgefunden. Viele ehemals staatliche Unternehmen, die lange Zeit nur mit dem Überleben gekämpft haben, gewinnen nun langsam Spielräume, eigene Strategien zu entwickeln. Dasselbe gilt für den neuen privaten Sektor. Das ermöglicht diesen Unternehmen, an die Entwicklung neuer Produkte und Märkte zu denken und damit Zugang zu neuen Produktionszusammenhängen zu gewinnen. Das Ziel, mit der Aktivierung der endogenen Potentiale ein Innovationssystem (wieder-) zu errichten, das die globale Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht, braucht allerdings Politikstrategien mit langem Atem, stellen die IAT-Projektverantwortlichen, Brigitta Widmaier und Wolfgang Potratz fest.
Die Wissenschaftler des Forschungsnetzwerks untersuchen in dem Buch vor allem, wie sich das Verhältnis von Wissensbasis, Industrie und Märkten durch institutionelle und informelle Erneuerung restrukturiert und welche industriepolitischen Konsequenzen sich daraus für diese Länder ergeben. Die Privatisierungswelle brachte bislang zwar nicht den erwarteten makroökonomischen Output, aber andere positive Effekte: Sie half, die in sozialistischen Zeiten etablierten Verhaltensweisen aufzubrechen und öffnete kleinen Unternehmen, insbesondere im Dienstleistungssektor, eine Reihe von neuen Möglichkeiten.
Die Beiträge stellen ferner die Auswirkungen des Wandels der Industriestrukturen in den mittel- und osteuropäischen Ländern auf eine neue europäische und globale Arbeitsteilung dar, das Management sektoraler und regionaler Probleme sowie die Rolle verschiedener Institutionen zwischen Staat und Industrie.
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