Beobachtungstipp: Die ISS mit eigenen Augen sehen
In den nächsten Wochen ist die ISS von Mitteleuropa aus in den Abendstunden besonders gut zu erspähen. Aus westlicher Richtung kommend zieht sie dabei im Laufe von rund vier Minuten über das Firmament. Die Sichtbarkeitszeiten variieren von Tag zu Tag, ebenso wie ihre Helligkeit. Oft strahlt sie ähnlich hell wie die Venus, die wir abwechselnd als Morgen- und als Abendstern sehen können.
Die genauen Sichtbarkeitsphasen kann man für jeden Punkt der Erde im Internet berechnen lassen. Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA zum Beispiel bietet eine spezielle Website an (siehe Weblink unter dem Bild links). Dort bekommt man nach Eingabe seines Beobachtungsortes eine Tabelle angezeigt, in der für die nächsten Tage die Sichtbarkeitsdaten verzeichnet sind. Für Frankfurt am Main etwa beginnt am 25. Oktober die Sichtbarkeit um 19:13:56 Uhr, wenn die ISS etwa zehn Grad über dem Horizont in Westsüdwest auftaucht. Als strahlend heller sternartiger Lichtpunkt zieht sie dann in weitem Bogen über den Himmel, erreicht um 19:16:44 ihren höchsten Stand und verschwindet um 19:18:39 Uhr in etwa 20 Grad Höhe in Ostnordost wieder in der Dunkelheit des Erdschattens. Für München beginnt die Sichtbarkeit etwa 20 Sekunden, für Hamburg etwa 40 Sekunden später.
Wenn es am heutigen 25. Oktober mit dem Wetter nicht klappen sollte: Versuchen Sie es an einem der nächsten Abende erneut. Es ist nämlich ein eigenartiges Gefühl, wenn man der Raumstation auf ihrem Weg um die Erde nachblickt. Sie ist nicht nur das größte künstliche Objekt, das unseren Heimatplaneten umrundet – gegenwärtig leben und arbeiten dort oben auch der deutsche Astronaut Thomas Reiter und zwei seiner Kollegen. Und wer weiß – vielleicht schaut einer der drei gerade nach unten, um sich am Lichtermeer der Städte zu erfreuen?
UR
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