Zwerggalaxien: Die kleine Nachbarin der Milchstraße: Barnards Galaxie
Die Zwerggalaxie NGC 6822, auch genannt Barnards Galaxie, gehört wie auch unser Milchstraßensystem und die Andromeda-Galaxie zur Lokalen Gruppe. Die meisten darin befindlichen Galaxien sind Zwerggalaxien. Barnards Galaxie ist aufgrund ihrer rubinroten Nebel eines der schönsten Exemplare unter ihnen. Das jüngste Bild der Zwerggalaxie stammt vom 2,2-Meter-Teleskop auf La Silla, Chile, und wurde nun von der Europäischen Südsternwarte ESO veröffentlicht.
Die Galaxie ist 1,6 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und liegt im Sternbild Schütze. Sie besitzt nur ungefähr ein Zehntel der Größe unseres Milchstraßensystems. Anders als ihre großen Nachbarn zeichnet sie sich auch nicht durch imposante Spiralarme und eine zentrale Verdickung aus. Sie enthält nur circa 10 Millionen Sterne, eine kleine Anzahl im Vergleich zu den geschätzten 400 Milliarden Sternen der Milchstraße.
Auf den ersten Blick wirkt die kleine Galaxie wie ein Meer aus hellen Glanzlichtern von blauen, vorwiegend jungen Sternen. Die rötlichen Nebel scheinen wie Quallen darin zu schwimmen. Diese Nebel entstehen durch ausgeworfenes Material massereicher Sterne. Die blasenförmigen leuchtenden Konturen bilden sich, wenn dieses auf das sie umgebende interstellare Medium trifft. In der Galaxie befinden sich außerdem ausgedehnte Sternentstehungsgebiete.
Aufgrund ihrer Größe und Erscheinung gehört Barnards Galaxie zur Klasse der irregulären Zwerggalaxien. Solche Zwerggalaxien geben Aufschluss über die Wechselwirkung zwischen Galaxien und ihre zeitliche Entwicklung.
Zwerggalaxien leben vergleichsweise gefährlich. Als eingefangene Satelliten umkreisen sie Spiralen und können durch deren Schwerefeld zerrissen oder sogar verschluckt werden. Anzeichen für diese Art von Kannibalismus finden sich auch in den Sternpopulationen unserer Milchsstraße. Die irreguläre und klumpenartige Form von Barnards Galaxie weist darauf hin, dass sie bereits in der Vergangenheit mit den Galaxien der Lokalen Gruppe wechselwirkte.
Wie alles andere im Universum sind auch Galaxien ständig in Bewegung. Dabei geraten sie oft aneinander und können sich sogar durchdringen. Aufgrund der relativ geringen Sterndichten kommt es dabei eher selten zu Sternkollisionen. Allerdings können so große Mengen von Gas und Staub ausgetauscht und ganze Haufen von Sternen aus den Galaxien herausgeschleudert werden. Man kann sich leicht vorstellen, dass eine Galaxie nach solch einem Gefecht nicht mehr die alte ist. Durch die Zugkraft der Gravitation findet eine starke Verformung und Durchmischung statt. Und auch im Universum gilt: Die kleinsten trifft es am härtesten.
Janine Fohlmeister
Benannt wurde NGC 2623 nach dem amerikanischen Astronomen Edward Emerson Barnard, der sie im Jahr 1884 mit einem kleinen Refraktor entdeckte.
Die Galaxie ist 1,6 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und liegt im Sternbild Schütze. Sie besitzt nur ungefähr ein Zehntel der Größe unseres Milchstraßensystems. Anders als ihre großen Nachbarn zeichnet sie sich auch nicht durch imposante Spiralarme und eine zentrale Verdickung aus. Sie enthält nur circa 10 Millionen Sterne, eine kleine Anzahl im Vergleich zu den geschätzten 400 Milliarden Sternen der Milchstraße.
Auf den ersten Blick wirkt die kleine Galaxie wie ein Meer aus hellen Glanzlichtern von blauen, vorwiegend jungen Sternen. Die rötlichen Nebel scheinen wie Quallen darin zu schwimmen. Diese Nebel entstehen durch ausgeworfenes Material massereicher Sterne. Die blasenförmigen leuchtenden Konturen bilden sich, wenn dieses auf das sie umgebende interstellare Medium trifft. In der Galaxie befinden sich außerdem ausgedehnte Sternentstehungsgebiete.
Aufgrund ihrer Größe und Erscheinung gehört Barnards Galaxie zur Klasse der irregulären Zwerggalaxien. Solche Zwerggalaxien geben Aufschluss über die Wechselwirkung zwischen Galaxien und ihre zeitliche Entwicklung.
Zwerggalaxien leben vergleichsweise gefährlich. Als eingefangene Satelliten umkreisen sie Spiralen und können durch deren Schwerefeld zerrissen oder sogar verschluckt werden. Anzeichen für diese Art von Kannibalismus finden sich auch in den Sternpopulationen unserer Milchsstraße. Die irreguläre und klumpenartige Form von Barnards Galaxie weist darauf hin, dass sie bereits in der Vergangenheit mit den Galaxien der Lokalen Gruppe wechselwirkte.
Wie alles andere im Universum sind auch Galaxien ständig in Bewegung. Dabei geraten sie oft aneinander und können sich sogar durchdringen. Aufgrund der relativ geringen Sterndichten kommt es dabei eher selten zu Sternkollisionen. Allerdings können so große Mengen von Gas und Staub ausgetauscht und ganze Haufen von Sternen aus den Galaxien herausgeschleudert werden. Man kann sich leicht vorstellen, dass eine Galaxie nach solch einem Gefecht nicht mehr die alte ist. Durch die Zugkraft der Gravitation findet eine starke Verformung und Durchmischung statt. Und auch im Universum gilt: Die kleinsten trifft es am härtesten.
Janine Fohlmeister
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