News: Die kleinen Geheimnisse des Mondes
Durch die vielen Amateurberichte neugierig geworden, warf die Wissenschaftlerin zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe ein paar genauere Blicke auf das Bildmaterial der Raumsonde Clementine, die den gesamten Mond kartiert hatte. Aus den mehr als zwei Millionen Aufnahmen interessierten die Forscher vor allem Bilder von der Umgebung des Kraters Aristarchus. Dort hatte sich den Meldungen zufolge der Mond am 23. April 1994 zeitweilig verdunkelt. Und tatsächlich zeigten die Satellitenbilder, daß die Region am 27. April ein wenig anders gefärbt war als am 3. März. "Nach dem Ereignis sah sie roter aus", erzählte Buratti.
Die Aristarchus-Ebene gehört zu den jüngsten Strukturen des Mondes. Wenn es irgendwo auf dem Himmelskörper noch Reste von aktivem Vulkanismus geben sollte, dann hier, meinen die Astronomen. Möglicherweise wandern in dem Gebiet Gase aus den Tiefen nach oben und erstrahlen im grellen Sonnenlicht rot oder blau. Oder sie werden erhitzt und explodieren knapp unter der Oberfläche. Was auch immer passiert, über die eigentliche Ursache können die Wissenschaftler derzeit nur spekulieren. Aber zumindest haben sie anhand der Clementine-Daten bislang vier TLPs bestätigt. So tot wie gedacht ist der Mond offensichtlich doch nicht.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 15.10.1999
"Eine trockene Absage"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 11.6.1999
"Die Ausschweifungen des Mondes"
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