Australien: Die kulturelle Vielfalt der Aborigines
Seit rund 45 000 Jahren besiedeln die Aborigines Australien – doch schriftliche Quellen, die Zeugnis über ihre Kultur geben, entstanden erst nach Ankunft der ersten Europäer. Lange hielten Forscher diese Aufzeichnungen jedoch für ausreichend, weil sie annahmen, dass sich die Traditionen der australischen Ureinwohner auch über lange Zeiträume kaum verändert haben. Nun mehren sich jedoch Zweifel an dieser Sichtweise.
Als mögliches Indiz für die kulturellen Leistungen der indigenen Völker gilt etwa ihre sprachliche Vielfalt: "Die ersten Menschen erreichten Australien wahrscheinlich in kleinen Gruppen und sprachen bestenfalls wenige Sprachen", sagt Iain Davidson von der Universität von Neuengland gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender ABC. „50 000 Jahre später hatten sich dagegen mehr als 1000 Sprachen entwickelt.“ Andere Wissenschaftler sind überzeugt, dass die Lebensverhältnisse der Aborigines sehr unterschiedlich waren und sich an die wandelnden Lebensbedingungen angepasst hatten.
Die Archäologin Josephine Flood glaubt dagegen nur an geringfügige Veränderungen der Lebensweise der australischen Ureinwohner. Anders als andere Völker seien die Aborigines etwa stets als Jäger und Sammler umhergezogen – dies widerspreche einer kulturellen Entwicklung.
Zusätzlich erschwert wird die sich anbahnende Debatte durch die Pockenepidemie von 1789, der ein Großteil der australischen Ureinwohner zum Opfer fiel. Dieses Ereignis könnte das Leben der Aborigines nachhaltig verändert haben und damit das Bild ihrer Kultur der letzten Jahrtausende entscheidend verzerren.
Christoph Marty
Als mögliches Indiz für die kulturellen Leistungen der indigenen Völker gilt etwa ihre sprachliche Vielfalt: "Die ersten Menschen erreichten Australien wahrscheinlich in kleinen Gruppen und sprachen bestenfalls wenige Sprachen", sagt Iain Davidson von der Universität von Neuengland gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender ABC. „50 000 Jahre später hatten sich dagegen mehr als 1000 Sprachen entwickelt.“ Andere Wissenschaftler sind überzeugt, dass die Lebensverhältnisse der Aborigines sehr unterschiedlich waren und sich an die wandelnden Lebensbedingungen angepasst hatten.
Die Archäologin Josephine Flood glaubt dagegen nur an geringfügige Veränderungen der Lebensweise der australischen Ureinwohner. Anders als andere Völker seien die Aborigines etwa stets als Jäger und Sammler umhergezogen – dies widerspreche einer kulturellen Entwicklung.
Zusätzlich erschwert wird die sich anbahnende Debatte durch die Pockenepidemie von 1789, der ein Großteil der australischen Ureinwohner zum Opfer fiel. Dieses Ereignis könnte das Leben der Aborigines nachhaltig verändert haben und damit das Bild ihrer Kultur der letzten Jahrtausende entscheidend verzerren.
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