Homo floresiensis: Die lange Ahnenreihe des Zwergenmenschen
Seit auf der indonesischen Insel Flores die 18.000 Jahre alten Skelettreste eines Zwergmenschen gefunden wurden, stehen Wissenschaftler vor einem Rätsel: Handelt es sich dabei um einen kleinwüchsigen Menschen unserer eigenen Art – Homo sapiens – oder war er der letzte Überlebende einer anderswo längst ausgestorbenen Spezies wie etwa Homo erectus? Nachdem australische Forscher seine Knochen mit denen von sechs Menschen- und vier Affenarten verglichen haben, glauben sie nun, dass die Wurzeln von Homo floresiensis viel weiter zurückreichen: Der kleine Mensch könnte sich schon vor zwei Millionen Jahren zu einer eigenen Art entwickelt haben.
Debbie Argue von der University Canberra und ihr Team hatten sich auf 60 Merkmale konzentriert, darunter Gesichtsform, Zähne und Stellung der Wirbelsäule. Anhand von Ähnlichkeiten ergaben sich verwandtschaftliche Beziehungen, denn je enger zwei Arten miteinander verwandt sind, desto mehr Merkmale haben sie miteinander gemeinsam.
Dabei zeigte sich, dass die Gebeine des Flores-Menschen am ehesten denen von Homo rudolfensis, der ältesten bisher bekannten Menschenspezies, ähneln, sowie denen seines unmittelbarem Nachfahren Homo habilis. Während diese Arten vor 1,9 beziehungsweise 1,4 Millionen Jahren ausstarben, soll Homo floresiensis – zumindest auf der abgeschiedenen Inselwelt von Flores – noch zwei Millionen Jahre lang überlebt haben.
Bisher nehmen manche Forscher an, dass die Flores-Menschen wie der Neandertaler von Homo erectus abstammen. Auf der Insel sei es demnach im Laufe der Zeit zu einer so genannten Inselverzwergung gekommen: Da die Siedler sich nicht mehr wie auf dem Festland gegen Artgenossen durchsetzen mussten, wurden sie von Generation zu Generation immer kleiner.
Andere Wissenschaftler gehen hingegen von einer eher unspektakulären Ursache für den Kleinwuchs jenes im Jahr 2003 entdeckten Toten aus. Sie glauben, dass es sich um die Überreste eines Homo sapiens handelt, der an einer Mikrozephalie litt – einer Entwicklungsstörung, die einen zwergenhaften Körperbau und ein geringes Gehirnvolumen zur Folge hat.
Gewissheit könnten Genanalysen schaffen. Doch bisher wurden nur die Gebeine eines einzigen Homo floresiensis entdeckt. Und darin lässt sich nach Jahrtausenden im feuchtwarmen Indonesien keine brauchbare DNA mehr finden.
Lisa Leander
Debbie Argue von der University Canberra und ihr Team hatten sich auf 60 Merkmale konzentriert, darunter Gesichtsform, Zähne und Stellung der Wirbelsäule. Anhand von Ähnlichkeiten ergaben sich verwandtschaftliche Beziehungen, denn je enger zwei Arten miteinander verwandt sind, desto mehr Merkmale haben sie miteinander gemeinsam.
Dabei zeigte sich, dass die Gebeine des Flores-Menschen am ehesten denen von Homo rudolfensis, der ältesten bisher bekannten Menschenspezies, ähneln, sowie denen seines unmittelbarem Nachfahren Homo habilis. Während diese Arten vor 1,9 beziehungsweise 1,4 Millionen Jahren ausstarben, soll Homo floresiensis – zumindest auf der abgeschiedenen Inselwelt von Flores – noch zwei Millionen Jahre lang überlebt haben.
Bisher nehmen manche Forscher an, dass die Flores-Menschen wie der Neandertaler von Homo erectus abstammen. Auf der Insel sei es demnach im Laufe der Zeit zu einer so genannten Inselverzwergung gekommen: Da die Siedler sich nicht mehr wie auf dem Festland gegen Artgenossen durchsetzen mussten, wurden sie von Generation zu Generation immer kleiner.
Andere Wissenschaftler gehen hingegen von einer eher unspektakulären Ursache für den Kleinwuchs jenes im Jahr 2003 entdeckten Toten aus. Sie glauben, dass es sich um die Überreste eines Homo sapiens handelt, der an einer Mikrozephalie litt – einer Entwicklungsstörung, die einen zwergenhaften Körperbau und ein geringes Gehirnvolumen zur Folge hat.
Gewissheit könnten Genanalysen schaffen. Doch bisher wurden nur die Gebeine eines einzigen Homo floresiensis entdeckt. Und darin lässt sich nach Jahrtausenden im feuchtwarmen Indonesien keine brauchbare DNA mehr finden.
Lisa Leander
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