Eigentlich zweifelte kaum jemand daran, dass auch unsere Urahnen schon überwiegend Rechts- und nur manchmal Linkshänder waren. Doch weder ihre Gebeine noch ihre Werkzeuge oder Kunstwerke lieferten bisher den letzten Beweis dafür.
Schleifspuren an den 500.000 Jahre alten Zähnen belegen ... | ... dass die Steinwerkzeuge in der rechten Hand gehalten wurden.
Der Durchbruch gelang nun dem Anthropologen David Frayer von der University of Kansas. Er untersuchte Abnutzungsspuren an alten Zähnen, die von zum Teil mehr als 500.000 Jahre alten Fundplätzen in Europa stammen, an denen Neandertaler oder deren Vorfahren siedelten – etwa aus der Höhle Sima de los Huesos in Spanien.
Der Forscher profitierte von dem Umstand, dass Steinwerkzeuge häufig auf Mundhöhe gebraucht wurden – und es dabei nicht selten vorkam, dass sie abrutschten und gegen die Zähne schlugen. Im Laufe eines Lebens konnten die Zähne auf diese Weise ziemlich malträtiert werden.
Beim Zerlegen von Tieren ... | ... und anderen Tätigkeiten schrammten die Neandertaler offenbar häufig mit dem Steinwerkzeug gegen ihre Vorderzähne.
Anhand der Tiefe und des Verlaufs der Spuren konnte Frayer nachweisen, dass die Schäden an mehr als 90 Prozent aller untersuchten Zähne von Werkzeugen in der rechten Hand verursacht wurden. Zum Vergleich: Im heutigen Europa sind neun von zehn Menschen rechtshändig.
Die bevorzugte Benutzung einer Hand ist übrigens überaus sinnvoll. Denn die Konzentration von Kraft und Geschicklichkeit auf eine Seite ist viel effektiver als das beidseitige Training.
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