Anthropologie: Die meisten Neandertaler waren Rechtshänder
Eigentlich zweifelte kaum jemand daran, dass auch unsere Urahnen schon überwiegend Rechts- und nur manchmal Linkshänder waren. Doch weder ihre Gebeine noch ihre Werkzeuge oder Kunstwerke lieferten bisher den letzten Beweis dafür.
Der Forscher profitierte von dem Umstand, dass Steinwerkzeuge häufig auf Mundhöhe gebraucht wurden – und es dabei nicht selten vorkam, dass sie abrutschten und gegen die Zähne schlugen. Im Laufe eines Lebens konnten die Zähne auf diese Weise ziemlich malträtiert werden.
Die bevorzugte Benutzung einer Hand ist übrigens überaus sinnvoll. Denn die Konzentration von Kraft und Geschicklichkeit auf eine Seite ist viel effektiver als das beidseitige Training.
Miriam Jolien Blümel
Laterality, April 2011 (im Druck)
Der Durchbruch gelang nun dem Anthropologen David Frayer von der University of Kansas. Er untersuchte Abnutzungsspuren an alten Zähnen, die von zum Teil mehr als 500.000 Jahre alten Fundplätzen in Europa stammen, an denen Neandertaler oder deren Vorfahren siedelten – etwa aus der Höhle Sima de los Huesos in Spanien.
Der Forscher profitierte von dem Umstand, dass Steinwerkzeuge häufig auf Mundhöhe gebraucht wurden – und es dabei nicht selten vorkam, dass sie abrutschten und gegen die Zähne schlugen. Im Laufe eines Lebens konnten die Zähne auf diese Weise ziemlich malträtiert werden.
Anhand der Tiefe und des Verlaufs der Spuren konnte Frayer nachweisen, dass die Schäden an mehr als 90 Prozent aller untersuchten Zähne von Werkzeugen in der rechten Hand verursacht wurden. Zum Vergleich: Im heutigen Europa sind neun von zehn Menschen rechtshändig.
Die bevorzugte Benutzung einer Hand ist übrigens überaus sinnvoll. Denn die Konzentration von Kraft und Geschicklichkeit auf eine Seite ist viel effektiver als das beidseitige Training.
Miriam Jolien Blümel
Laterality, April 2011 (im Druck)
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