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Genforschung: Die Melanesier blieben unter sich

Was viele Archäologen und Linguisten bereits seit langem vermuten, bestätigen nun auch Genforscher: Die Bewohner der Pazifikinseln Melanesiens haben mit ihren Nachbarn in Polynesien und Mikronesien genetisch nichts gemein. Forscher unter der Leitung von Jonathan Friedlaender von der Temple University in Philadelphia hatten im Erbgut von rund tausend Menschen aus 41 Südseevölkern nach Gemeinsamkeiten gesucht – und herausgefunden, dass die melanesische Urbevölkerung mit ihren polynesischen und mikronesischen Nachbarn nicht verwandt sind.

Nachdem die ersten Siedler bereits in der Zeit vor 50 000 bis 30 000 Jahren aus Australien und Neu Guinea die Inselwelt Melanesiens besiedelt hatten, vergingen viele tausend Jahre bis dort um 1500 v. Chr. erneut Menschen landeten. Lange hielten sich die so genannten Lapita-Leute hier aber offenbar nicht auf. Anstatt sich niederzulassen – und sich mit der einheimischen Urbevölkerung zu vermischen – zogen sie offenbar rasch weiter nach Osten.

Archäologen und Linguisten nehmen seit langem an, dass die Vorfahren der melanesischen Lapita-Leute ursprünglich aus einer Region rund um das heutige Taiwan stammen. Und auch das bestätigen Friedlaender und seine Mitarbeiter: Die heute in Taiwan lebenden Menschen ähneln genetisch tatsächlich den Mikro- und Polynesiern, die ihrerseits Nachfahren der einst auf Melanesien ansässigen Lapita-Leute sind.

Cindy Franke

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