News: Die Ohren sind zum Hören da - nicht zum Reden
Doch bevor der Mensch mit dem Tier in dessen Sprache reden kann, muß er diese studieren. Am Anfang wird beobachtet, welches Körperteil sich wie bewegt und was das zu sagen haben könnte, dann folgt das Experiment. Pferde spielen zum Beispiel gerne mit den Ohren, stellen sie auf, legen sie an – ein geeignetes Mittel zur Verständigung, dachten sich Wissenschaftler des Instituts für Neuro- und Verhaltensbiologie der Universität Münster. Unter der Leitung von Professor Norbert Sachser erprobten sie eine Idee der Düsseldorfer Pferdeexpertin Karola Baumann. Mit Hilfe künstlicher Pferdeohren, so meint sie, könnten Mensch und Pferd ins Gespräch kommen. Also verkleideten die Forscher sich mit Kutten und Attrappen als Pferde mit wackelnden Ohren. Doch so sehr sie sich auch anstrengten und mit dem Gehör um selbiges warben – den Pferden war das Gebaren der seltsamen Kollegen völlig gleichgültig.
So bleibt nur der Trost, daß die Verständigung zwischen Mensch und Pferd durch Körpersprache prinzipiell funktioniert. Die künstlichen Ohren sind allerdings offenbar nur dazu geeignet, Fliegen zu verscheuchen. Aber auch das ist ja eine Art interspezifischer Kommunikation.
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