News: Die Plutoiden eine neue Objektklasse im Sonnensystem
Plutoiden, so heißen ab sofort Zwergplaneten, die jenseits der Bahn des äußersten Planeten Neptun ihre Bahnen ziehen. Damit wurde der im Jahre 2006 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) zum Zwergplaneten degradierte Pluto zum Namensgeber einer ganzen Objektklasse.
Vor zwei Jahren verlor der im Jahre 1930 von Clyde W. Tombaugh (1907–1997) entdeckte Pluto auf der IAU-Jahresversammlung in Prag seinen Planetenstatus. Er wurde seinerzeit der neuen Klasse der Zwergplaneten zugeordnet und erhielt die Objektnummer 134340. Diesen Vorgang nahm die IAU nun zum Anlass, gleich eine ganze Klasse von Objekten, die Zwergplaneten im Kuipergürtel, nach dem ehemaligen Planeten zu benennen.
Am 11. Juni 2008 beschloss das IAU Executive Committee in der norwegischen Hauptstadt Oslo, diese neue Klasse als „Plutoiden“ zu bezeichnen. Dabei folgten die Astronomen einer Empfehlung des für die Namensvergabe von Himmelskörpern im Sonnensystem zuständigen „Committee on Small Body Nomenclature" (CSBN).
Gleichzeitig mit der Schaffung dieser neuen Klasse legten die Forscher fest, dass Plutoiden Himmelskörper auf einer Sonnenumlaufbahn jenseits des Neptun sind. Ihre großen Halbachsen sind also größer als der Abstand des äußersten Planeten zur Sonne. Dieser beträgt im Mittel 4,5 Milliarden Kilometer gleich 30 Astronomische Einheiten (AE). Zudem sind die Plutoiden Zwergplaneten nach der Definition aus dem Jahre 2006. Sie weisen demnach eine ausreichend große Masse auf, um aufgrund ihrer eigenen Schwerkraft eine kugelförmige Gestalt bilden zu können. Dabei müssen sie sich annähernd im hydrostatischen Gleichgewicht befinden. Zudem dürfen sie ihre nähere Umgebung noch nicht von anderen Himmelskörpern frei geräumt haben, wie das bei den Planeten der Fall ist.
Damit bewegt sich die Entscheidung im Rahmen der IAU-Beschlüsse von 2006 und schafft auch gleichzeitig ein weiteres Problem aus der Welt: Nach der Definition der Zwergplaneten hatten die Astronomen geplant, eine begriffliche Unterscheidung zwischen den Himmelskörpern im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und denjenigen im Kuipergürtel aufzustellen. Der erste Vorschlag für die Zwergplaneten jenseits von Neptun lautete „Plutone“. Das aber rief die Geologen und Geophysiker auf den Plan, die diesen Begriff bereits seit mehr als 100 Jahren verwenden: Plutone sind in der Tiefe der Erdkruste erstarrte oder erstarrende Körper aus magmatischen Gesteinen. Typische plutonische Gesteine sind unter anderem Granit oder Gabbro.
Neben Pluto gehört auch der Zwergplanet (136199) Eris mit seinem Durchmesser von rund 2400 Kilometern zu den Plutoiden, nicht aber der Zwergplanet (1) Ceres im inneren Asteroidengürtel.
Mit der neuen Objektklasse haben die Astronomen der IAU Grundlagen geschaffen für die Vergabe von Namen für vergleichbare Objekte im Kuipergürtel. Weitere mögliche Plutoiden sind die bereits bekannten Kuipergürtel-Objekte (90377) Sedna mit 1500 Kilometer Durchmesser und der rund 1600 Kilometer große Himmelskörper (136472) 2005 FY9.
TA/MH
Am 11. Juni 2008 beschloss das IAU Executive Committee in der norwegischen Hauptstadt Oslo, diese neue Klasse als „Plutoiden“ zu bezeichnen. Dabei folgten die Astronomen einer Empfehlung des für die Namensvergabe von Himmelskörpern im Sonnensystem zuständigen „Committee on Small Body Nomenclature" (CSBN).
Gleichzeitig mit der Schaffung dieser neuen Klasse legten die Forscher fest, dass Plutoiden Himmelskörper auf einer Sonnenumlaufbahn jenseits des Neptun sind. Ihre großen Halbachsen sind also größer als der Abstand des äußersten Planeten zur Sonne. Dieser beträgt im Mittel 4,5 Milliarden Kilometer gleich 30 Astronomische Einheiten (AE). Zudem sind die Plutoiden Zwergplaneten nach der Definition aus dem Jahre 2006. Sie weisen demnach eine ausreichend große Masse auf, um aufgrund ihrer eigenen Schwerkraft eine kugelförmige Gestalt bilden zu können. Dabei müssen sie sich annähernd im hydrostatischen Gleichgewicht befinden. Zudem dürfen sie ihre nähere Umgebung noch nicht von anderen Himmelskörpern frei geräumt haben, wie das bei den Planeten der Fall ist.
Damit bewegt sich die Entscheidung im Rahmen der IAU-Beschlüsse von 2006 und schafft auch gleichzeitig ein weiteres Problem aus der Welt: Nach der Definition der Zwergplaneten hatten die Astronomen geplant, eine begriffliche Unterscheidung zwischen den Himmelskörpern im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und denjenigen im Kuipergürtel aufzustellen. Der erste Vorschlag für die Zwergplaneten jenseits von Neptun lautete „Plutone“. Das aber rief die Geologen und Geophysiker auf den Plan, die diesen Begriff bereits seit mehr als 100 Jahren verwenden: Plutone sind in der Tiefe der Erdkruste erstarrte oder erstarrende Körper aus magmatischen Gesteinen. Typische plutonische Gesteine sind unter anderem Granit oder Gabbro.
Neben Pluto gehört auch der Zwergplanet (136199) Eris mit seinem Durchmesser von rund 2400 Kilometern zu den Plutoiden, nicht aber der Zwergplanet (1) Ceres im inneren Asteroidengürtel.
Mit der neuen Objektklasse haben die Astronomen der IAU Grundlagen geschaffen für die Vergabe von Namen für vergleichbare Objekte im Kuipergürtel. Weitere mögliche Plutoiden sind die bereits bekannten Kuipergürtel-Objekte (90377) Sedna mit 1500 Kilometer Durchmesser und der rund 1600 Kilometer große Himmelskörper (136472) 2005 FY9.
TA/MH
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