Marssonden: Die Runzeln des "Marsgesichts"
Rund viereinhalb Jahre umrundet die US-Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter MRO schon den Roten Planeten. Das Besondere an dieser Sonde, die auch schon als "Mars-Spionagesatellit" bezeichnet wurde, ist die Hirise-Kamera. Sie liefert Bilder mit einer Auflösung von bis zu 25 Zentimetern pro Bildpunkt und übertrifft damit auch die HRSC-Kamera auf der europäischen Sonde Mars Express. Allerdings hat Hirise nur ein sehr kleines Sichtfeld von einigen wenigen Kilometern Breite, so dass es lange dauern kann, bis ein spezifischer Ort der Marsoberfläche mit höchster Auflösung beobachtet werden kann.
Im Jahr 1976 nahm die US-Raumsonde Viking 1 die Region Cydonia mit einer Auflösung um 100 Meter pro Bildpunkt auf. Dabei fiel den Bildauswertern am Jet Propulsion Laboratory JPL der NASA ein kleiner Hügel ins Auge, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem menschlichen Gesicht aufwies. Licht und Schatten sorgten bei dem kleinen Felshügel für diesen Effekt. Das Bild wurde der Presse mit einem kleinen Scherz über das Gesicht präsentiert, ohne dass die Forscher ahnten, was sie damit anrichteten.
Seit den Bildern von Viking wurden die Kameras jeder Raumsonde, die erfolgreich in eine Marsumlaufbahn einschwenkte, auf die Cydonia-Region gerichtet, um immer bessere Bilder dieser Felsformation aufzunehmen, in der Hoffnung, dass dann die Gerüchte wohl aufhören würden. Mittlerweile haben die Bilder wohl ihre Wirkung getan, es ist sehr ruhig um das "Marsgesicht" geworden.
Alle Bilder zeigen, dass das "Marsgesicht" eine natürliche Felsformation von rund 300 Metern Höhe ist, die durch Abtragung einer Bodenschicht durch Wasser und Wind in der Frühzeit des Roten Planeten vor mehreren Milliarden Jahren entstanden ist. Es handelt sich geologisch gesehen um einen "Zeugenberg", der belegt, dass früher die ganze Region mit einer Schicht aus Felsmaterial bedeckt war, die nun zum größten Teil abgetragen ist. Schon auf dem mäßig scharfen Bild von Viking 1 lassen sich eine Vielzahl weiterer Zeugenberge im gleichen Gebiet ausmachen.
Tilmann Althaus
Nun gelang es, das berühmt-berüchtigte "Marsgesicht" in der Region Cydonia mit höchster Bildschärfe zu fotografieren. Schon der Vorgängersonde Mars Global Surveyor waren im Jahr 2001 scharfe Bilder dieses Felsgebildes gelungen, aber die neuen Bilder von MRO sind sehr viel besser. Nun lassen sich einzelne Felsbrocken von Metergröße auf dem kleinen Hügel ausmachen, der in der Sensationspresse in den 1970er Jahren bis weit in die 1980er Jahre hinein für alberne Schlagzeilen sorgte. Wie war es dazu gekommen?
Im Jahr 1976 nahm die US-Raumsonde Viking 1 die Region Cydonia mit einer Auflösung um 100 Meter pro Bildpunkt auf. Dabei fiel den Bildauswertern am Jet Propulsion Laboratory JPL der NASA ein kleiner Hügel ins Auge, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem menschlichen Gesicht aufwies. Licht und Schatten sorgten bei dem kleinen Felshügel für diesen Effekt. Das Bild wurde der Presse mit einem kleinen Scherz über das Gesicht präsentiert, ohne dass die Forscher ahnten, was sie damit anrichteten.
Das "Marsgesicht" machte alsbald die Runde in der Presse und ganze Bücher wurden darüber geschrieben. In gewisser Weise feierte die Marshysterie des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts eine Renaissance, da mal wieder über die Möglichkeit intelligenten Lebens auf dem Mars diskutiert wurde. Egal was seriöse Wissenschaftler zu diesem Gebilde sagten, ihre Ausführungen wurden geflissentlich ignoriert.
Seit den Bildern von Viking wurden die Kameras jeder Raumsonde, die erfolgreich in eine Marsumlaufbahn einschwenkte, auf die Cydonia-Region gerichtet, um immer bessere Bilder dieser Felsformation aufzunehmen, in der Hoffnung, dass dann die Gerüchte wohl aufhören würden. Mittlerweile haben die Bilder wohl ihre Wirkung getan, es ist sehr ruhig um das "Marsgesicht" geworden.
Alle Bilder zeigen, dass das "Marsgesicht" eine natürliche Felsformation von rund 300 Metern Höhe ist, die durch Abtragung einer Bodenschicht durch Wasser und Wind in der Frühzeit des Roten Planeten vor mehreren Milliarden Jahren entstanden ist. Es handelt sich geologisch gesehen um einen "Zeugenberg", der belegt, dass früher die ganze Region mit einer Schicht aus Felsmaterial bedeckt war, die nun zum größten Teil abgetragen ist. Schon auf dem mäßig scharfen Bild von Viking 1 lassen sich eine Vielzahl weiterer Zeugenberge im gleichen Gebiet ausmachen.
Tilmann Althaus
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