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News: Die schwache Seite der starken Männer (und Frauen)

Bodybuilding ist ein Trend in der modernen Gesellschaft. Wie üblich, kann es auch hier zu Übertreibungen kommen. Wenn das Training der Muskeln den Geist ins Wanken bringt, dann wird dies als muscle dysmorphia bezeichnet.
Bei diesen Personen treten geballt alle Verhaltensweisen auf, die häufig besonders figurbewußten Menschen nachgesagt werden. Sie überprüfen mehrmals am Tage ihr Gewicht und gerieten in größten Streß, wenn einmal keine Waage in Reichweite war. Sie können an keinem Spiegel vorbeigehen, ohne ihr Aussehen zu überprüfen und tragen auch im Hochsommer noch ausgebeulte Kleidung, um ihre Körper zu verstecken. Auch der Konsum von Anabolika gehört zur Tagesordnung, und die Wirkungen werden doch nie als zufriedenstellend angesehen.

Es drängen sich die Vergleiche zur Magersucht auf. Während sich dort Frauen grundsätzlich als zu dick empfinden, fühlen sich die Fitnessfanatiker zu dünn – was die Stärke ihrer Muskeln betrifft.

„Es scheint, daß die Störung einen substantiellen Trübsinn hervorruft, ergänzt durch krankheitsgebundene Verhaltensweisen wie Mißbrauch von Anabolika. Dies könnte weitreichenden Einfluß auf die Volksgesundheit haben.” Die Forscher sind sogar der Meinung: „Während Eßstörungen in den 80er Jahren in das Bewußtsein der Öffentlichkeit rückten, wird muscle dysmorphia die körperbezogene Krankheit der 90er sein.”.

Sportbegeisterte sollten aber nun nicht in Selbstzweifeln versinken. Die Wissenschaftler betonen, daß für die große Mehrheit das regelmäßige Fitneßtraining kein Problem darstellt, sondern als in hohem Maße gesundheitsfördernd gesehen werden kann. Wie üblich gilt eben: Nur nichts übertreiben!

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