Kometensonde Rosetta: Die Suche nach der Landesonde Philae geht weiter
Einen Riesenerfolg konnte die Europäische Raumfahrtbehörde ESA am 12. November 2014 verbuchen, als ihr mit Philae die erste Landung auf einem Kometenkern gelang. Aber ein Wermutstropfen ist noch immer dabei – es ist nicht bekannt, wo genau Philae endgültig auf dem Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko niederging. Auch ein sorgfältiges Absuchen der Bilder der hochauflösenden Kamera OSIRIS an Bord der Muttersonde Rosetta blieb bislang ohne Erfolg.
Das liegt vor allem daran, dass Philae in einem sehr dunklen Gebiet auf 67P niederging, in dem die Sonde kaum Sonnenlicht erhält. Nur für rund 1,3 Stunden pro 12,4-stündiger Kometenrotation fällt derzeit Licht auf Philae, viel zu wenig, als dass der solarbetriebene Lander seinen Betrieb aufrechterhalten konnte. Daher stellte er nach 67 Stunden seinen Betrieb vorläufig ein. Somit konnte die Muttersonde seinen Landeort auch nicht per Funkpeilung exakt ermitteln. Derzeit hoffen die Forscher, dass Philae ab Mai 2015 genügend Sonnenlicht erhält, um wieder aktiv werden zu können. Allerdings ist unklar, ob der Lander die tiefen Temperaturen an seinem Landeplatz so lange durchhält.
Man kennt zwar den ungefähren Landeort auf 67P, aber auch eine sorgfältige Suche per Auge brachte bislang nicht den gewünschten Erfolg. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass Philae selbst auf den besten Bildern von Rosetta nur maximal drei Pixel einnimmt. Somit ist eine Suche in einem dunklen und sehr abwechslungsreichen Gebiet äußerst schwierig und führt häufig zu falschem Alarm. Interessant ist ein Bild der Weitwinkelkamera von OSIRIS, das diese am 12. November 2014 um 18:18 Uhr MEZ (Bordzeit) aufgenommen hatte. Hier ist über dem gezackten Horizont des Kometenkerns ein einzelner Lichtpunkt in der Schwärze zu sehen, bei dem es sich den Bildauswertern zu Folge vielleicht um Philae handeln könnte. Auf jeden Fall diente dieses Bild dazu, den Bereich des endgültigen Landeplatzes einzugrenzen.
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