Wissenschaftskommunikation: Die vielfältigen Bedeutungen des Wortes "Gen"
Gene bestimmen nicht nur körperliche Eigenschaften, Aussehen und Krankheitsrisiko, sondern zunehmend auch die öffentliche Diskussion. Auf welche Weise sie in den Medien Eingang finden und zugleich ausgelegt werden, hat jetzt Rebecca Carver von der Universität Oslo zusammen mit zwei Kollegen untersucht. Dabei identifizierte sie fünf verschiedene Klassen, in deren Rahmen das Wort "Gen" je einen unterschiedlichen Kontext aufweist.
Insgesamt analysierten die Wissenschaftler 300 Artikel, die zwischen 2003 und 2006 in den britischen Tageszeitungen "The Guardian", "The Sun" und "The Daily Mail" sowie den norwegischen Blätter "Aftenposten", "Dagbladet" und "VG" erschienen sind. Die gängige Erklärung in Biologie-Lehrbüchern – Gene als Erbanlagen, definiert über einzelne Fragmente oder Sequenzen auf der DNA – stuften sie als materialistische Klasse ein. In diesem Zusammenhang tauchen Gene oftmals als Kode, Buch oder Karte auf, die entschlüsselt oder gelesen werden können.
In der deterministischen Auslegung, innerhalb derer Gene bestimmte Verhaltensweisen vorherbestimmen, gibt es zum Beispiel "Krankheitsgene" oder "Alkoholgene". Doch nicht für alle Journalisten ist die genetische Prädisposition alles – relativistisch ausgedrückt, werden Gene korrekter als Risikofaktoren betitelt. Im evolutionären Kontext führen Gene zu Selektionsvorteilen beziehungsweise -nachteilen, wenn sie etwa ganz gezielt die Partnerwahl steuern. Aussagen über "Fußball-Gene", "Ironie-Gene" oder "Shopping-Gene" werden dagegen gerne symbolisch verwendet.
Generell stellten die Wissenschafter eine Tendenz der Massenmedien zur deterministischen Auslegung von Genen als vorherbestimmte Ursachen menschlichen Verhaltens und Erkrankungen fest, da dies der einfachste und verständlichste Weg sei. Die Vielfalt an Bedeutungen, die das Wort "Gen" transportiert, betonen die Forscher, sei eine Herausforderung der Wissenschaftskommunikation. (sc)
Insgesamt analysierten die Wissenschaftler 300 Artikel, die zwischen 2003 und 2006 in den britischen Tageszeitungen "The Guardian", "The Sun" und "The Daily Mail" sowie den norwegischen Blätter "Aftenposten", "Dagbladet" und "VG" erschienen sind. Die gängige Erklärung in Biologie-Lehrbüchern – Gene als Erbanlagen, definiert über einzelne Fragmente oder Sequenzen auf der DNA – stuften sie als materialistische Klasse ein. In diesem Zusammenhang tauchen Gene oftmals als Kode, Buch oder Karte auf, die entschlüsselt oder gelesen werden können.
In der deterministischen Auslegung, innerhalb derer Gene bestimmte Verhaltensweisen vorherbestimmen, gibt es zum Beispiel "Krankheitsgene" oder "Alkoholgene". Doch nicht für alle Journalisten ist die genetische Prädisposition alles – relativistisch ausgedrückt, werden Gene korrekter als Risikofaktoren betitelt. Im evolutionären Kontext führen Gene zu Selektionsvorteilen beziehungsweise -nachteilen, wenn sie etwa ganz gezielt die Partnerwahl steuern. Aussagen über "Fußball-Gene", "Ironie-Gene" oder "Shopping-Gene" werden dagegen gerne symbolisch verwendet.
Generell stellten die Wissenschafter eine Tendenz der Massenmedien zur deterministischen Auslegung von Genen als vorherbestimmte Ursachen menschlichen Verhaltens und Erkrankungen fest, da dies der einfachste und verständlichste Weg sei. Die Vielfalt an Bedeutungen, die das Wort "Gen" transportiert, betonen die Forscher, sei eine Herausforderung der Wissenschaftskommunikation. (sc)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben