News: Die vulkanische Herkunft eines versunkenen Kontinents
Als Hinweise dienten fossile Reste von Landpflanzen. Danach verlief die Entwicklung in Stufen: Während der südliche Teil des Kerguelen-Plateaus, in nur wenigen hundert Kilometern Entfernung von der Antarktis, sich vor annähernd 110 Millionen Jahren bildete und der mittlere Teil vor 85 bis 95 Millionen Jahren entstand, formte sich die nördliche Landmasse erst vor 35 Millionen Jahren.
Bruchstücke, die früher aus Holz waren, Samen, Sporen und Pollen sowie Gesteine weisen darauf hin, daß große Teile des Kerguelen-LIP einst an der Oberfläche lagen. Sie alle wurden in 90 Millionen Jahre alten Sedimenten des Zentralplateaus gefunden, sagt Mike Coffin vom Institute of Geophysics der University of Texas.
An drei Bohrstellen tauchten Anzeichen für gewaltige Vulkanausbrüche auf. Nach Aussage der Wissenschaftler lag deren Heftigkeit jenseits unserer Vorstellungskraft. Zum Vergleich ziehen sie die Eruption 1783/1784 von Laki auf Island heran. Das damals entstandene Lavabett bedeckte nur ein Prozent der Fläche, welche die Kerguelen-Vulkane füllten. Der Laki-Ausbruch hatte ein Viertel der Menschen und 75 Prozent des restlichen Lebens auf Island ausgelöscht und Europas Klima für mehrere Jahre beeinflußt. In Anbetracht der ungleich größeren Stärke der Kerguelen-Ereignisse dürften sie entsprechend bedeutendere Auswirkungen auf die Umgebung gehabt haben.
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