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News: Die wahre Natur der Trojaner

Dort, wo sich die Schwerkräfte der Sonne und des Riesenplaneten Jupiter genau aufheben, kreisen unzählige von kleinen, nur schwer beobachtbaren Himmelskörpern, die Trojaner. Etwas mehr als tausend von ihnen wurden bisher identifiziert. Vor kurzem fand sich hier sogar ein System aus zwei umeinander kreisenden Objekten: »(617) Patroclus«.

Genau diese beiden Brocken sind es, die einem Team um Franck Marchis von der University of California in Berkeley jetzt verriet, dass die bisherigen Vorstellungen über die Trojaner womöglich falsch sind: dass es sich dabei nämlich nicht um Asteroiden handelt, die in Sonnennähe entstanden, sondern um Kometen, die ihren Ursprung am Rande des Sonnensystems haben.

Patroclus jedenfalls, das haben die Forscher mit Hilfe eines Zehn-Meter-Teleskops am W. M. Keck Observatory auf Hawaii festgestellt, besteht – wie die Kometen – aus einem extrem porösen Gemisch von Eis und Gestein und hat alles in allem ein Dichte, die geringer ist als die von Wasser.

Die 122 beziehungsweise 112 Kilometer großen Brocken kreisen in einem Abstand von 680 Kilometer umeinander (Illustration). Vermutlich entstanden sie vor 4,5 Milliarden Jahren im Kuipergürtel. In jener Zeit entfernten sich die riesigen Gasplaneten und fingen die Kometen an ihren Lagrangepunkten ein. Die enormen Anziehungskräfte von Jupiter könnten auch dafür verantwortlich sein, dass Patroclus in zwei Teile zerbrach. >> JS

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