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Domestikation: Die Zähmung der Wildesel

Schon vor über fünftausend Jahren mussten Esel als Nutztiere in Ägypten schwere Lasten für den Menschen tragen. Dies veränderte mit der Zeit ihre ursprüngliche Wildesel-Anatomie und formte sie allmählich zum Haustier.

Ein früher Einblick in diese Domestikationsgeschichte gelang nun einem Team um Fiona Marshall von der Washington-University in St. Louis: Die Forscher untersuchten zehn Esel-Skelette, die in einem Grabkomplex eines altägyptischen Pharaos in Abydos, rund 160 Kilometer nördlich von Luxor, beigesetzt waren. Die Tiere stammen aus der frühen Phase der Haustierhaltung, sahen ihren wildlebenden Artgenossen noch äußerst ähnlich und waren größer als der moderne Hausesel. Doch krankhafte Veränderungen ihres Knochenbaus wie Abnutzungen an den Knorpeln, degenerative Gelenkveränderungen und allgemeine Abnutzungserscheinungen beweisen, dass sie als Lasttiere gehalten wurden.

Veränderungen ihrer Mittelhandknochen weisen ihnen einen Platz als Bindeglied zwischen dem wilden afrikanischen Esel und unserem heutigen Hausesel zu und belegen, dass die Domestikation der einstigen Wildtiere ein langsamer Prozess war. Krankhafte Veränderungen der Knochen sind also ein Zeichen für die Zähmung wilder Tiere. Zusammen mit der immer geringer werdenden Größe und einem verändertem Knochenbau lassen sich so einzelne Phasen der Haustierhaltung nachvollziehen.

Cindy Franke

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