Paläontologie: Dinosaurier hatte Luftsäcke wie Vögel
Ein Saurier der späten Kreidezeit besaß bereits ein Lungensystem, das dem heutiger Vögel glich. Dies zeigten Wissenschaftler um Paul Sereno von der University of Chicago anhand eines 85 Millionen Jahre alten Fossils von Aerosteon riocoloradensis, das 1996 in Argentinien gefunden wurde. Mit Hilfe des fast vollständigen, zehn Meter langen Skeletts entwickelten die Forscher ein neues Modell der Evolution der Vogellunge.
Als Erklärung für dieses einzigartige Atmungsorgan werden drei Thesen diskutiert: die leistungsfähigren Lungen, ein geringeres Körpergewicht, das entsprechend vorteilhaft beim Fliegen ist, sowie eine bessere Wärmeabgabe. Letzteres wäre für Dinosaurier insbesondere dann günstig gewesen, wenn sie tatsächlich, wie von manchen Forschern vermutet, warmblütig waren. (sc)
Vögel besitzen ein einzigartiges Atmungssystem: Neben der Lunge wird ihr Körper von parallel und hintereinander geschalteten Luftsäcken durchzogen, die teilweise bis in die Knochen reichen und als Blasebälge für einen effizienten Luftaustausch sorgen. Dadurch sind sie in der Lage, den Sauerstoff wesentlich besser zu nutzen als Säugetiere. Auch die Knochen von Aerosteon riocoloradensis zeigten bereits eine solche schwammige Struktur und einzelne Hohlräume.
Laut Sereno und seinen Kollegen sollen zunächst in der Trias zwei Luftsäcke im Halsbereich entstanden sein. Diese differenzierten sich anschließend in ein vorderes Brust- sowie ein hinteres Brust- und Bauchraum-Luftsacksystem. Damit bildete sich eine erste primitive Pumpfähigkeit, die bei heutigen Vögeln perfektioniert ist.
Als Erklärung für dieses einzigartige Atmungsorgan werden drei Thesen diskutiert: die leistungsfähigren Lungen, ein geringeres Körpergewicht, das entsprechend vorteilhaft beim Fliegen ist, sowie eine bessere Wärmeabgabe. Letzteres wäre für Dinosaurier insbesondere dann günstig gewesen, wenn sie tatsächlich, wie von manchen Forschern vermutet, warmblütig waren. (sc)
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