Paläontologie: Dinosaurierfunde schreiben Geschichte von Gondwana um
Der Fund von zwei Dinosaurierschädeln in der südlichen Sahara lässt vermuten, dass sich Afrika und Südamerika erst vor hundert Millionen Jahre trennten, und damit zwanzig Millionen Jahre später als bislang in einer verbreiteten Theorie vermutet. Paul Sereno von der Universität Chicago und seine Kollegen hatten im Niger im Jahr 2000 einen 95 Millionen Jahre alten Schädel entdeckt, der zur bisher nur aus Argentinien, Indien und Madagaskar bekannten Familie der Abelisauridae gehört. Drei Jahre zuvor hatten sie in der Nähe Rückenwirbel eines 135 Millionen Jahre alten Verwandten jener Gruppe ausgegraben.
Die Abelisauridae sind bisher von Einzelfunden aus Argentinien, Indien und Madagaskar bekannt. Sie hatten sehr muskulöse Beine, die ihnen kurze Sprints ermöglichten, und kurze, hoch angesetzte Arme mit Krallen an den Händen sowie messerscharfe Zähne. Manche trugen Knochenwülste oder kleine Hörner über den Augen.
Der jüngere der beiden, den die Forscher auf den Namen Rugops primus tauften, war etwa neun Meter lang und besaß eine kurze, runde Schnauze mit kleinen Zähnen. Sereno vermutet, dass es sich um einen Aasfresser handelte. Eine Reihe von sieben Löchern entlang der Schnauze deute außerdem darauf hin, dass der Saurier womöglich einen Kopfschmuck wie die späteren gehörnten Raubsaurier trug. Das Gesicht des Tieres dürfte außerdem sehr verrunzelt gewesen sein, da in den den Schädel zahlreiche Gruben für Blutgefäße eingekerbt sind. Der ältere Fund, ein Spinostropheus gautieri, stammt aus einer 135 Millionen Jahre alten Schicht, in der Serenos Team bereits die Dinosaurier Jobaria und Afrovenator gefunden hatte.
Die Abelisauridae sind bisher von Einzelfunden aus Argentinien, Indien und Madagaskar bekannt. Sie hatten sehr muskulöse Beine, die ihnen kurze Sprints ermöglichten, und kurze, hoch angesetzte Arme mit Krallen an den Händen sowie messerscharfe Zähne. Manche trugen Knochenwülste oder kleine Hörner über den Augen.
Einige Wissenschaftler vermuteten, dass die Aufspaltung des Südkontinents Gondwana bereits vor 140 bis 120 Millionen Jahren begann, indem sich Afrika zunächst allein vom gesamten Rest der Landmasse löste, deren sonstige Teile noch bis in die späte Kreidezeit oder gar frühes Tertiär über Landbrücken verbunden blieben. Die Funde zeigen jedoch nun, dass zumindest bis vor 95 Millionen Jahren noch ein Austausch der Faunen von Afrika und mindestens Südamerika stattgefunden haben dürfte. Dieses Ergebnis wird unter anderem auch durch den Nachweis fossiler Krokodile weiter untermauert.
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