Dem Chemiker Michael Winkler von der Ruhr-Universität Bochum ist es gelungen, das so genannte Phenyl-Kation direkt nachzuweisen. Die Existenz dieses Moleküls war bisher nur theoretisch vorhergesagt worden. Bei chemischen Reaktionen entstehen häufig Zwischenprodukte, die sehr kurzlebig sind. Um sie beobachten zu können, greifen Chemiker zu einem Trick: Sie fangen die Moleküle in Edelgaskristallen ein. Winkler erhitzte das Edelgas Argon mit Mikrowellen – und zwar so stark, dass daraus Edelgasplasma entstand. Diesem Plasma fügte der Chemiker einen Vorläufer des Phenyl-Kations zu. Das Gemisch schoss er dann auf eine minus 263 Grad kalte Scheibe. Durch den Kälteschock wurde das Molekül in einem Argon-Kristall dingfest gemacht und ließ sich untersuchen.