Wilderei: DNA-Analysen unterstützen Kampf gegen Elfenbeinschmuggel
Mit Hilfe von genetischen Analysen konnten Forscher um Samuel Wasser von der Universität von Washington in Seattle die Herkunft des umfangreichsten Elfenbein-Schmuggelgutes klären, das seit dem Bann des Elfenbeinhandels 1989 aufgespürt wurde. Angesichts des explodierenden Elfenbein-Marktes vor allem in Asien sehen die Wissenschaftler in dieser Methode eine wichtige Waffe gegen die Elefanten-Wilderei.
2002 hatten Zollbehörden in Singapur einen Container mit über 6,5 Tonnen illegalen Elfenbeins sichergestellt. Die insgesamt über 500 Stoßzähne und über 40 000 Elfenbein-Zylinder, so genannte Hankos, die unter anderem zu Namensstempeln von hohem Wert verarbeitet werden, stammten von geschätzt 3000 bis 6500 Elefanten. Wasser und seine Kollegen ermittelten anhand der DNA von 67 Zähnen, dass die dafür getöteten Elefanten aus Savannen Sambias und womöglich angrenzenden Regionen lebten. Dafür verglichen sie das Erbgut mit Material, das sie über die Jahre in den Regionen gesammelt hatten.
Bei dem Fund war zunächst vermutet worden, das Elfenbein stamme von Waldelefanten aus verschiedenen Gebieten. Wasser und seine Kollegen betonen nun, dass die genetische Analyse Gebiete aufdecke, in denen der Wildereidruck besonders hoch ist, und auch Schmuggelwege aufzeige. Damit ließen sich Maßnahmen besser planen, mit denen Wilderer gezielter abgefangen werden. Sambia hatte seine rechtlichen Bestimmungen nach Bekanntwerden der Elfenbein-Herkunft sofort verschärft und seinen Wildschutzverantwortlichen entlassen, doch sonst folgten keine Konsequenzen. Die Forscher fordern daher, dass die reichen Länder dringend gefordert sind, die armen Staaten in ihren Elefanten-Schutzbestrebungen zu unterstützen, um den Handel mit Elfenbein wieder einzudämmen. "Die internationale Gemeinschaft hat es einmal geschafft, die Elfenbein-Wilderei quasi zu stoppen", so die Forscher. "Sie kann es wieder."
Vor hundert Jahren waren die afrikanischen Elefanten noch über fast den gesamten afrikanischen Kontinent verbreitet. Heute finden sich Savannenelefanten nur noch südlich der Sahara in Süd-, Ost- und Teilen Zentralafrikas, Waldelefanten beschränken sich auf Zentral- und Westafrika. Von August 2005 bis August 2006 stellten Zollbehörden mehr als 23 Tonnen gewildertes Elfenbein sicher, Experten gehen jedoch davon aus, dass es sich dabei um höchstens ein Zehntel des tatsächlich geschmuggelten Materials handelt. Dementsprechend würden jährlich 23 000 Elefanten abgeschlachtet, das entspricht fünf Prozent des afrikanischen Bestands. 2005 wurden ein weiteres Mal sechs Tonnen Elfenbein gefunden, die wieder aus Sambia kamen. Bevor weitere Analysen möglich waren, wurde das Elfenbein jedoch aus dem Speicher entwendet, in dem es die philippinischen Behörden gelagert hatten. (af)
2002 hatten Zollbehörden in Singapur einen Container mit über 6,5 Tonnen illegalen Elfenbeins sichergestellt. Die insgesamt über 500 Stoßzähne und über 40 000 Elfenbein-Zylinder, so genannte Hankos, die unter anderem zu Namensstempeln von hohem Wert verarbeitet werden, stammten von geschätzt 3000 bis 6500 Elefanten. Wasser und seine Kollegen ermittelten anhand der DNA von 67 Zähnen, dass die dafür getöteten Elefanten aus Savannen Sambias und womöglich angrenzenden Regionen lebten. Dafür verglichen sie das Erbgut mit Material, das sie über die Jahre in den Regionen gesammelt hatten.
Der Handel mit Elfenbein war 1989 international verboten worden und konnte dank Unterstützung seitens der Industriestaaten die ersten vier Jahre auch fast zum Erliegen gebracht werden. Seit 1993 jedoch, seit die westlichen Länder ihren finanziellen Einsatz wieder zurückfuhren – der irrigen Ansicht folgend, das Problem habe sich erledigt –, hat die Wilderei erneut zugenommen. Die große Nachfrage zeigt unter anderem die Preisentwicklung: Während in den späten 1990er Jahren in Japan und China noch 100 US-Dollar für ein Kilogramm gezahlt wurde, ließen sich die Kunden das Kilogramm im Jahr 2004 schon 200 US-Dollar kosten. Heute liegen die Preise bei 750 US-Dollar pro Kilogramm, so Mitautor Bill Clark von Interpol.
Bei dem Fund war zunächst vermutet worden, das Elfenbein stamme von Waldelefanten aus verschiedenen Gebieten. Wasser und seine Kollegen betonen nun, dass die genetische Analyse Gebiete aufdecke, in denen der Wildereidruck besonders hoch ist, und auch Schmuggelwege aufzeige. Damit ließen sich Maßnahmen besser planen, mit denen Wilderer gezielter abgefangen werden. Sambia hatte seine rechtlichen Bestimmungen nach Bekanntwerden der Elfenbein-Herkunft sofort verschärft und seinen Wildschutzverantwortlichen entlassen, doch sonst folgten keine Konsequenzen. Die Forscher fordern daher, dass die reichen Länder dringend gefordert sind, die armen Staaten in ihren Elefanten-Schutzbestrebungen zu unterstützen, um den Handel mit Elfenbein wieder einzudämmen. "Die internationale Gemeinschaft hat es einmal geschafft, die Elfenbein-Wilderei quasi zu stoppen", so die Forscher. "Sie kann es wieder."
Vor hundert Jahren waren die afrikanischen Elefanten noch über fast den gesamten afrikanischen Kontinent verbreitet. Heute finden sich Savannenelefanten nur noch südlich der Sahara in Süd-, Ost- und Teilen Zentralafrikas, Waldelefanten beschränken sich auf Zentral- und Westafrika. Von August 2005 bis August 2006 stellten Zollbehörden mehr als 23 Tonnen gewildertes Elfenbein sicher, Experten gehen jedoch davon aus, dass es sich dabei um höchstens ein Zehntel des tatsächlich geschmuggelten Materials handelt. Dementsprechend würden jährlich 23 000 Elefanten abgeschlachtet, das entspricht fünf Prozent des afrikanischen Bestands. 2005 wurden ein weiteres Mal sechs Tonnen Elfenbein gefunden, die wieder aus Sambia kamen. Bevor weitere Analysen möglich waren, wurde das Elfenbein jedoch aus dem Speicher entwendet, in dem es die philippinischen Behörden gelagert hatten. (af)
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