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Archäometrie: DNA-Analysen werfen neues Licht auf alte Amphoren

Bislang glaubten Archäologen, dass es vor allem Wein und auch Olivenöl waren, die griechische Kaufleute in ihren Amphoren beförderten. Doch neuesten DNA-Analysen zufolge wurden die enghalsigen Tongefäße wohl für weitaus mehr Güter genutzt.

Für die Studie entnahmen der Archäologe Brendan Foley von der Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts sowie die Biologin Maria Hansson von der schwedischen Lund University Proben aus neun sehr gut erhaltenen Amphoren des 5. bis 3. Jahrhunderts v. Chr. Die Warenbehälter hatten Fischer mit ihren Netzen vom Meeresgrund aufgesammelt, ursprünglich stammen sie aber von der griechischen Insel Korfu.

Anhand der aus den Proben gewonnenen DNA-Fragmente konnten die Forscher den ehemaligen Inhalt der Gefäße genau bestimmen. Zwar enthielten mehrere der Amphoren wohl Wein oder Olivenöl, doch konnten die Wissenschaftler auch das Erbgut von Wacholder, Oregano und Thymian sowie Kiefer und die Terpentin-Pistazie nachweisen.

Wie Foley erklärt, könnten die Würzpflanzen dem Öl oder Wein als Aroma- und Konservierungsstoffe zugesetzt worden sein. Möglich sei aber auch, dass die Gefäße zunächst für Lebensmittel wie Olivenöl oder Wein und später in Zweitverwendung für andere Güter genutzt wurden. Daneben fanden sich in manchen der Tonbehälter Spuren von Hülsenfrüchten, Ingwer- und Walnussgewächsen.

Bisher lieferten nur antike Schriften Hinweise darauf, dass auch feste Nahrungsmittel in Amphoren aufbewahrt wurden. Zudem war die Mehrzahl der Gefäße zum Zeitpunkt ihrer Auffindung bereits leer – auch tragen die meisten keine Beschriftung mehr. Bereits in der Antike dienten Amphoren jedoch nicht nur zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. So bestattete man sogar Kinder darin oder verwendete sie als Gewicht sparende Elemente beim Bau von Gewölben.

Daniel Koch

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